Madrid. Die englischen Klubs haben die europäischen Wettbewerbe in diesem Jahr dominiert. Davon kann auch die Bundesliga lernen. Ein Kommentar.
Die spanische Tageszeitung ABC titelte am Tag des Champions-League-Finals zwischen dem FC Liverpool und Tottenham Hotspur im Estadio Wanda Metropolitano: „Madrid ist heute die Hauptstadt des Fußballs“. Und das Konkurrenzblatt AS versuchte am Kiosk mit dieser Schlagzeile möglichst viel Auflage zu erzielen: „Liverpool und Tottenham – Von Madrid in den Himmel“. Wie im siebten Himmel werden sich auf jeden Fall die Spieler, Trainer und Fans des FC Liverpool fühlen, nachdem sie am späten Samstagabend das bedeutendste Spiel des europäischen Vereinsfußballs gegen ihren englischen Endspielgegner Tottenham Hotspur mit 2:0 für sich entschieden.
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Vier englische Klubs standen in den Finals der Europa League und der Champions League. Und die Königsklasse entschieden die Engländer ausgerechnet in Madrid. Atlético Madrid wollte eigentlich in seinem neuen Stadion Wanda Metropolitano nach einigen vergeblichen Anläufen den großen Wurf landen. Stadtrivale Real hätte hier sehr gern den vierten Triumph in Serie gefeiert.
Aber mit der diesjährigen Vorherrschaft der englischen Klubs muss keine neue Ära begonnen haben. Die spanischen Klubs haben in den vergangenen zehn Jahren 13 Triumphe in den Europacups gefeiert. Und sowohl Real Madrid als auch der FC Barcelona werden ihre überalterten Teams mit Sicherheit mit sehr viel Geld aufrüsten.
Die Bundesliga muss Geld mit Köpfchen ausgeben
Das starke Abschneiden der Premier League zeigt aber auch, dass die Klubs dort zuletzt einiges besser gemacht haben als in den Jahren davor. Das meiste Geld hatten sie auch schon in der Vergangenheit zur Verfügung. Sie haben nun nicht nur gezielter ihr Geld in Spieler investiert, sie haben auch ihre Infrastruktur und Talentsichtung intelligent ausgebaut. Wenn die Bundesliga in der Champions League auch wieder in Finals mitmischen will, muss sie genau auch dies tun. Geld mit Köpfchen ausgeben – das ist entscheidend.