Berlin. Anhänger des FC Bayern verbringen die Stunden vor dem Pokalfinale gegen RB Leipzig auf dem Alexanderplatz. Die Fans singen und stimmen sich ein.

Der Alexanderplatz ist an diesem Samstag fest in bayrischer Hand. Davon zeugen auch die Flaggen an den Imbissbuden: Die eine Fahne zeigt das Logo des FC Bayern, die andere das des Bundeslandes. Wenige Meter davor schießen Münchener Fans Fußbälle auf eine mobile Torwand aus grünem Filz – jeder Treffer wird laut bejubelt. Die Stimmung bei den Anhängern ist ausgesprochen gut vor diesem DFB-Pokalfinale (20 Uhr/ARD und Sky) gegen RB Leipzig.

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Für die Münchener ist der Finaltag schon Routine: Zum 23. Mal stehen sie im Endspiel. Dass sich die Bayern-Anhänger in Berlin am Alexanderplatz auf die Partie einstimmen, hat mittlerweile schon Tradition. Fans reisen auch an diesem Tag hier an, um gemeinsam die Stunden vor der Partie zu verbringen.

Einige suchen noch Karten für das Spiel im ausverkauften Olympiastadion. Martin Kleinert (55) und sein Sohn Nils (21) aus Hannover freuen sich, schon vorher an Tickets gekommen zu sein: „Wir haben zum ersten Mal Karten für das Finale gekriegt“, berichtet der Vater. Am Alexanderplatz sei er schon öfter mit der Familie gewesen, bei diesem Fan-Fest ist er aber zum ersten Mal. „Es ist klasse hier“, stellt Martin Kleinert fest. Er selbst ist zwar 96-Fan, begleitet aber seinen Sohn, einen Bayern-Anhänger, gerne zu diesem Spiel. Was sich der Hannover-Fan vom Spiel erhofft? „Einen deutlichen Sieg der Bayern, eben weil es gegen Leipzig geht.“ RB mag er überhaupt nicht.

Soll Bayern-Trainer Niko Kovac bleiben?

Auch Nils Kleinert hofft auf mehrere Tore des frisch gekürten Meisters für einen klaren Erfolg. Zur Trainer-Frage hat er eine klare Meinung: „Auch beim Double muss Niko Kovac gehen. Er wäre nicht in der Lage, die Champions League zu gewinnen.“ Marcel Zangert (22) aus Frankfurt sieht das anders. Unabhängig vom Spielausgang fordert er einen Verbleib des Trainers. „Kovac braucht Zeit. Es funktioniert eben nicht alles von jetzt auf gleich.“ Marcel Zangert hatte mit insgesamt mehr Fans auf dem Alexanderplatz gerechnet: „Das liegt aber vielleicht auch am Wetter.“ 16 Grad, ein überwiegend bewölkter Himmel – immerhin bleibt es trocken.

Im Biergarten hinter den Imbissbuden sind viele Plätze belegt. Immer wieder stimmen Fans Bayern-Gesänge an. Eine Soul-Band lockt mit Live-Musik. Hinter dem Brunnen brennt ein bengalisches Feuer – roter Rauch steigt auf. Der Polizeisprecher lässt wissen: „Alles verläuft hier friedlich, es gab bislang keine Zwischenfälle.“

FC-Bayern-Taxi

Die Münchener können auf dem Alexanderplatz auch einen besonderen Service in Anspruch nehmen: Ein rotes „Fan-Taxi“, eine Rikscha in Bayern-Optik, bringt die Anhänger schnell an das gewünschte Ziel. „Es macht großen Spaß“, sagt der Berliner Rikscha-Fahrer Sascha Kurhajec (45). „Die Leute sind richtig gut drauf.“ Insgesamt 20 Bayern-Taxen sind am Finaltag im Einsatz.

Die ersten Anhänger in Bayern-Trikots machen sich bereits am frühen Nachmittag vom Alexanderplatz auf den Weg Richtung Stadion. In der Hoffnung, dass sie am Abend das Double feiern können. Es wäre der 19. Münchener Titel in diesem Wettbewerb. In diesem Fall stünde den Bayern- Fans mit Sicherheit auch eine lange Nacht bevor.