Spitzenreiter Bayer Leverkusen hat am 15. Bundesliga-Spieltag Nerven gezeigt. Die Werkself kam bei Hannover 96 nicht über ein 0:0 hinaus, behält aber dennoch die Tabellenführung.
Trotz des besten Saisonstarts seiner Vereinsgeschichte hat Tabellenführer Bayer Leverkusen im Kampf um die Herbstmeisterschaft in der Bundesliga einen Dämpfer hinnehmen müssen. Die Rheinländer blieben zwar zum ersten Mal auch nach 15 Spieltagen ungeschlagen, kamen bei Hannover 96 aber nicht über ein 0:0 hinaus. Die Niedersachsen fuhren nach zwei Niederlagen wieder einen Punktgewinn ein.
34.341 Zuschauer in Hannovers WM-Arena bekamen in der ersten Halbzeit nur wenige Höhepunkte geboten. Beide Mannschaften verengten die Räume bei Ballbesitz des Gegners geschickt, so dass gelungene Kombinationen über mehrere Stationen und gefährliche Torraumszenen Mangelware blieben. Leverkusen zeigte zwar die bessere Spielanlage und erkämpfte sich ein leichtes Chancenplus, wirklich Zwingendes kam aber kaum zustande.
In der achten Minute hatten die Platzherren ihre beste Möglichkeit des ersten Durchgangs. Nach einer zu kurzen Kopfballabwehr von Lukas Sinkiewicz, der den angeschlagenen Manuel Friedrich (Wadenprobleme) in der Bayer-Innenverteidigung vertrat und in der laufenden Saison sein Startelf-Debüt gab, zog Arnold Bruggink aus rund 20 Metern ab. Nationaltorwart Rene Adler konnte den Schuss jedoch entschärfen.
Auf der Gegenseite prüfte Tranquillo Barnetta den unter der Woche noch an einem Magen-Darm-Infekt leidenden 96-Keeper Florian Fromlowitz (7.), Eren Derdiyok scheiterte nach einem Stellungsfehler von Karim Haggui ebenfalls knapp (16.). Kurz vor der Pause hatte dann Toni Kroos Leverkusens Führung auf dem Fuß. Nach einer sehenswerten Passstafette auf dem rechten Flügel, kam der Jungstar aus glänzender Position zum Abschluss. Erneut stand Fromlowitz dem Schuss im Weg (39.).
Auch nach dem Seitenwechsel reichte Bayer zunächst nur selten an die gute Form der vergangenen Wochen heran. In der Offensive mangelte es in Genaugkeit im Aufbau, und auch in der Defensive gab es ungewohnte Abstimmungsprobleme. In der 51. Minute hätte Jiri Stajner fast davon profitiert. Der Tscheche verfehlte das Leverkusener Tor aber knapp. Kurz darauf zwang der 96-Stürmer Adler zu einer weiteren guten Parade (60.).
Den Gästen gelang aus dem Spiel heraus weiter wenig. Zumindest Torjäger Stefan Kießling konnte seine Gefährlichkeit aber unter Beweis stellen. Im Anschluss an eine Ecke kratzte Hannovers Konstantin Rausch den Kopfball des Nationalstürmers gerade noch von der Linie (65.). Die Platzherren zeigten sich davon jedoch nicht geschockt und witterten bis zum Ende ihre Chance.