Die Eintracht der Frankfurter in Europa hat elektrisiert, doch vier englische Teams kämpfen um die Kronen in Europa. Ein Kommentar.
Ein kantiger Ultra nahm Martin Hinteregger in den Arm und schaute ihm direkt ins Gesicht. Es sah so aus, als würde er ihm sagen: „Komm her, alles gut. Kopf hoch.“ Sekunden nach Frankfurts tragischem Aus gegen Chelsea im Elfmeterschießen waren die stolzen Anhänger in der Lage, ihre Profis aufzubauen. Die hatten nicht nur ihnen so viel in dieser Saison gegeben, sondern allen Fußballfans.
Fans und Fußball haben sich in Frankfurt gegenseitig begeistert und so zu Höchstleistungen getrieben. Eintracht halt. Diese elektrisierende Leidenschaft war einst selbstverständlich und hat den Reiz der internationalen Qualifikation ausgemacht. Heute feiern wir die SGE als die Ausnahme, die Europa nicht lästig findet.
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Diese Europapokalwoche hat allen Fußballfreunden noch einmal vor Augen geführt, warum wir diesen Sport so lieben können. Doch so historisch das Kunststück der Premier League auch sein mag, dass eine Nation erstmals alle Teams der internationalen Endspiele einer Saison stellt: Auf zwei englische Finals hatte niemand gewartet. Den Charme von Europa macht doch seine Vielfalt aus.
Londoner Stadtderby in Baku
Während die Briten seit Jahren über den Ausstieg aus der europäischen Gemeinschaft streiten, machen im Fußball 2019 die Engländer mit ihren TV-Milliarden die internationalen Trophäen unter sich aus. Leider hat die Uefa nicht erkannt, dass gerade die Dynamik solcher K.o.-Spiele wie in dieser Woche den Wettbewerb so faszinierend macht. Sie schreitet mit ihren Plänen einer Superliga weiter voran.
Was sind das für Zeiten, in denen Schüler jeden Freitag weltweit für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen und ein Londoner Stadtderby 2500 Flugmeilen entfernt in Baku ausgetragen wird? Die Stadien von Chelsea und Arsenal liegen nur zwölf Kilometer voneinander entfernt. Moderner Fußball...