Manchester. Vier multinationale Top-Klubs aus England beherrschen das Viertelfinale der Champions League. Drei von ihnen spielen am Dienstag.

Jürgen Klopp hat die Fragen schon oft gehört. Trotzdem muss er sich vor dem Duell mit dem FC Porto in der Champions League (21 Uhr/DAZN) wieder damit beschäftigen. Ob sich sein FC Liverpool nicht lieber auf den Titelkampf in der Premier League konzentrieren sollte, die Aussicht auf die erste Meisterschaft seit 30 Jahren nicht wichtiger sei als das internationale Geschäft.

Für Klopp ist es keine Option, die Champions League als lästige Nebensache zu sehen. Das Viertelfinale gegen Porto mit dem Hinspiel an der heimischen Anfield Road ist aus seiner Sicht „eine große Sache“.

Am Dienstag: Liverpool - Porto, Tottenham - ManCity

Neben dem FC Liverpool, der den Pokal schon fünf Mal erbeuten konnte, sind drei weitere Teams aus der Premier League im Viertelfinale vertreten. Tottenham Hotspur empfängt Manchester City (21 Uhr/Sky). Manchester United erwartet am Mittwoch den FC Barcelona.

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Auf der Insel ist die Hoffnung groß, dass der aktuelle Erfolg eine neue Ära der Dominanz des englischen Fußballs im internationalen Geschäft einleitet. Allerdings ist der starke englische Block in der Champions League nicht unbedingt ein Erfolg des englischen Fußballs – sondern der Premier League. Das sind unterschiedliche Dinge. Von den vier Vertretern von der Insel wird keiner von einem Trainer aus England trainiert. Manchester City vertraut dem Spanier Pep Guardiola, Tottenham Hotspur dem Argentinier Mauricio Pochettino, Manchester United dem Norweger Ole Gunnar Solskjaer und Liverpool Klopp. Die Besitzer von Manchester City kommen aus Abu Dhabi, die von Manchester United und Liverpool aus den USA. Auch die Spieler sind überwiegend importiert. Bei den Achtelfinal-Rückspielen standen nur elf Engländer von Beginn an auf dem Platz – bei allen vier englischen Teams zusammen.

Die Klubs von der Insel sind in der Champions League erfolgreich, weil sie hochwertiges Personal aus der ganzen Welt anziehen, ihr Geld mittlerweile sinnvoll einsetzen und den Trainern Zeit geben, um ihre Philosophien zu installieren.

Keine Garantie für den Titelgewinn

Allerdings werden die im Achtelfinale gescheiterten FC Bayern, Real Madrid und Paris Saint-Germain Aufwand betreiben, um wieder besser abzuschneiden. Und: Eine englische Vorherrschaft ist keine Garantie dafür, dass es am Ende der Saison einen englischen Champions-League-Sieger gibt. Als zwischen 2007 und 2009 dreimal nacheinander drei Teams aus der Premier League das Halbfinale erreichten, holte nur Manchester United 2008 den Titel.