Duisburg. Torwart Michael Ratajczak gewann mit Paderborn bei seinem Ex-Klub Duisburg 3:1. Ein weiterer seiner früheren Vereine ist noch im Wettbewerb.
Michael Ratajczak genoss diesen Erfolg mit Gelassenheit. Als seine Mitspieler des SC Paderborn bereits in der Kabine verschwunden waren, um die Musikanlage aufzudrehen, beantwortete der Torhüter des SC Paderborn noch in aller Ruhe die Fragen der Journalisten. Dem 36-Jährigen, der von 2013 bis 2016 beim MSV Duisburg zwischen den Pfosten gestanden hatte, war bei seinem Einsatz im DFB-Pokal-Achtelfinale an alter Wirkungsstätte zwar ein Patzer unterlaufen. Doch Ratajczak konnte seinem Fehler nach diesem Paderborner 3:1 (0:0)-Sieg im Duell der beiden Fußball-Zweitligisten sogar etwas Positives abgewinnen: „Das war eine Initialzündung", sagte er. "Danach wussten wir, dass wir mehr Gas geben müssen.“
Es lief die 47. Minute der Partie, als Duisburgs Mittelfeldspieler Cauly Oliveira Souza von der Strafraumgrenze aus der Drehung mit dem linken Fuß auf das Tor der Gäste schoss. Ratajczak rutschte der Ball durch die Hände. „Das war etwas unglücklich, der ist mit Sicherheit haltbar“, räumte der Torwart ein. Die Paderborner gerieten in Rückstand, zeigten allerdings eine bemerkenswerte Reaktion: Der ehemalige Schalker Bernard Tekpetey glich aus, der Ex-Essener Kai Pröger brachte die Gäste in Führung, der eingewechselte Christopher Antwi-Adjej entschied das Spiel. So erreichten die offensivstarken Ostwestfalen wie bereits in der Vorsaison das Viertelfinale im Pokalwettbewerb.
Ratajczak ist beim SC Paderborn der Pokaltorwart
In der Liga ist Ratajczak nur Ersatzmann für den Stammtorhüter Leopold Zingerle. Im DFB-Pokal hat Trainer Steffen Baumgart die Rollen anders verteilt: Ratajczak war bereits in der ersten Runde gegen den Zweitligisten FC Ingolstadt (2:1) und anschließend im Spiel beim Oberligisten Chemie Leipzig (3:0) zum Einsatz gekommen. Nun stand er auch bei seiner Rückkehr nach Duisburg auf dem Rasen. „Ich habe diesem Spiel schon entgegengefiebert. Ich bin der Pokaltorwart. Dann hier im Stadion zu spielen, war für mich etwas Besonderes“, sagte Ratajczak.
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Beim Blick auf mögliche Gegner in der nächsten Runde hat er nun einen ganz bestimmten Klub im Kopf: „Es gibt ja noch einen Ex-Verein von mir, der jetzt auf Schalke spielt und vielleicht weiterkommt“, sagte der Torwart und lächelte. Von 2007 bis 2012 stand Ratajczak schließlich bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag. Das Pokalspiel seines ehemaligen Klubs beim FC Schalke 04 wird er am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) also wohl mit großem Interesse verfolgen.