Essen. Real Madrid hat sich von Trainer Julen Lopetegui getrennt. Es ist erstaunlich, in welcher Geschwindigkeit sich Geschichten bisweilen abspielen.
Diese wunderbaren Heldenreisen liefert der Sport zuverlässig wie sonst kaum eine andere Sparte des Lebens. Sieger, die sich über alle Hindernisse hinweg durchsetzen. Aber es gibt diese Erzählungen eben auch mit umgekehrten Vorzeichen. Gerade noch begehrt und gefeiert, kurze Zeit später schon weggeschickt.
Lopetegui war nur kurze Zeit Trainer von Real Madrid
Julen Lopetegui ist nun auch weggeschickt worden. Er war nur kurze Zeit Trainer von Real Madrid. Aber interessant ist, was er auch nicht ist: Weltmeister zum Beispiel. Zugegeben, ein gewagtes Gedankenspiel. Aber wer weiß: Vielleicht wäre er es geworden, wenn nicht in den Tagen vor dem ersten WM-Spiel seine künftige Tätigkeit als Real-Trainer öffentlich geworden wäre und ihn der Verband als Nationaltrainer entlassen hätte. Neuanfang in Madrid, das dann Cristiano Ronaldo verkaufte, keinen Ersatz holte und nun in einer tiefen Krise steckt. Schuld ist: na klar, der Trainer. Sein Ruf? Ruiniert in nur vier Monaten.
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Es ist schon erstaunlich, in welcher Geschwindigkeit sich diese Geschichten bisweilen abspielen. Die anstehenden Partien im DFB-Pokal geben ja ebenfalls reichlich Beispiele: Niko Kovac startete bei Bayern München belobhymnet, ehe er genauso schnell unter Druck geriet. Heiko Herrlich war der Mann des Vertrauens in Leverkusen. Doch selbst nach dem letzten fulminanten 6:2-Sieg in Bremen muss er sich fragen lassen, ob er nun Trainer bleibe. Der Hamburger SV entließ jüngst in der 2. Liga Trainer Christian Titz – auf Platz fünf unweit der angepeilten Aufstiegsplätze liegend.
Titz ist der gleiche Trainer wie vor Monaten, als man sich für ihn entschied. Und Lopetegui ist der gleiche wie bei seinem Amtsantritt. Vielleicht stimmt ja doch eher, was Real-Star Isco sinngemäß sagt: Nicht der Trainer gehört gefeuert, sondern eher alle anderen.