Amsterdam. Beim 0:3 in den Niederlanden präsentierte sich nicht nur die deutsche Innenverteidigung schwach. Die DFB-Einzelkritik.
Manuel Neuer: Der vermutlich weltbeste aller weltbesten Welttorhüter wirkte nicht wie der Souverän seiner Zunft, weil er sich mit dem Fuß die eine oder andere Unpräzision erlaubte. Und als wäre das nicht schon ungehörig genug, irrte er vor dem 0:1 recht unentschlossen durch seinen Fünfmeterraum und gestattete so den Treffer (30.). Machtlos beim zweiten Treffer (87.). Note: 4,5
Matthias Ginter: Der Gladbacher litt zunächst unter der Linkslastigkeit des deutschen Spiels. Daher auch: keine prägnante Offensivaktion in der ersten Halbzeit. Dafür verhinderte er in höchster Not das sichere 0:2 durch eine Grätsche gegen Ryan Babel (34.). Mehr einbezogen in der zweiten Hälfte, allerdings ohne größeren Erfolg. Note: 4
Jerome Boateng: Die Unsicherheit aus München brachte der Innenverteidiger einfach mit nach Amsterdam. Mitunter fahrlässig am Ball, im Zweikampf nicht immer auf der Höhe. Wirkte nicht ausreichend fit und bisweilen überfordert. Note: 5
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Mats Hummels: Flog beim 0:1 unter dem Ball her und kam dann zu spät, um gegen den Torschützen zu klären. Offensiv beinahe Schütze des Ausgleichs, aber sein Kopfball wurde vor der Linie geklärt (53.). In einer sich auflösenden Mannschaft hinterher machtlos, aber eben auch nicht unbeteiligt. Note: 5
Jonas Hector: Bisweilen gut ins Offensivspiel eingebunden, aber defensiv mit Schwächen. Vor dem 0:1 verlor er das Kopfballduell (30.) und leistete sich einen Stellungsfehler vor der Babel-Chance (34.). Note: 4,5
Emre Can: Der Turiner wurde wegen einiger Absagen erst nachnominiert – und landete in der Startelf. Zeigte Engagement und Entschlossenheit, als er zum Beispiel nach einem Solo durchs Mittelfeld Thomas Müller mit ein wenig Glück freispielte (38.). Note: 4
Joshua Kimmich: Der Münchner startete ball- und kombinationssicher und präsentierte sich auch mal jähzornig im Zweikampf. Er versuchte die Lücken im Mittelfeld zuzulaufen, ließ sich nach dem Rückstand zunächst von der Hektik anstecken, steigerte sich aber wieder. Hingucker: Sein Pass auf Sané (65.). Zum Schluss müde. Note: 3
Toni Kroos: Unbedrängt passte er in der Anfangsphase einen Ball ins Seiten-Aus, was so gar nicht zur königlichen Aura des Mittelfeld-Stars passen wollte wie ein Fehlpass in der zweiten Halbzeit, aus dem ein Konter entstand. Seine Vorlage nutzte Thomas Müller zu einem gefährlichen, aber zu unpräzisen Schuss (18.). Was noch? Ein paar akkurate Seitenverlagerungen. Note: 4,5
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Thomas Müller: Immer, wenn es gefährlich wurde, war der Münchner beteiligt. Er bereitete die Werner-Chance gut vor (15.) und vergab dann selber zweimal (18./38.), ehe er später noch entscheidende abgeblockt wurde (48.). Machte viele Meter, wollte die Mannschaft mitreißen, blieb aber unglücklich. Nach knapp einer Stunde ausgewechselt. Note: 4
Mark Uth: 100. Debütant der Ära Löw. Der Schalker lauerte gerade zu Beginn immer wieder gefährlich auf Ballgewinne und störte das niederländische Spiel wiederholt. Wies zudem auch Fähigkeiten im Umgang mit dem Ball nach, brachte es allerdings nur auf zwei bedingt beeindruckende Torabschlüsse und insgesamt abnehmende Gefahr. Note: 4
Timo Werner: Die erste Chance des Spiels vergab der Leipziger mit einem recht kümmerlichen Abschluss (15.). Fand kaum Mal Gelegenheit für seine gefährlichen Dribblings. Note: 4
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Leroy Sané (ab 57. Minute für Thomas Müller): Offensiv belebend. Hatte den Ausgleich auf dem feinen linken Fuß, verzog aber (65.). Note: 3,5
Julian Draxler (ab 57. Minute für Emre Can): Sammelte vier Torschüsse, setzte drei drüber, einen daneben. Sah bei den Gegentoren zwei und drei nicht gut aus. Note: 5
Julian Brandt (ab 68. Minute für Mark Uth): Kaum Akzente.