Graz. Das Europapokalspiel zwischen Sturm Graz und AEK Larnaka musste 40 Minuten unterbrochen werden. Der Täter konnte von der Polizei gefasst werden.

Der österreichische Fußball-Erstligist Sturm Graz muss nach einem Becherwurf und einer rund 40-minütigen Spielunterbrechung mit einer Strafe rechnen. Bei der 0:2-Niederlage im Hinspiel der Europa-League-Qualifikation am Donnerstagabend gegen AEK Larnaka war der Schiedsrichter-Assistent Fredrik Klyver von einem Becher getroffen worden und lag kurzzeitig blutend auf dem Rasen. Der schwedische Schiedsrichter Mohammed Al-Hakim schickte die Teams zunächst in die Kabine.

"Nicht bezifferbarer Imageschaden"

Nach der 40-minütigen Unterbrechung setzte der schwedische Referee Mohammed Al-Hakim die Partie fort. Der vierte Offizielle übernahm die Rolle des Assistenten. Das Team aus Zypern gewann 2:0. Der Werfer des Bechers ist nach Angaben der Polizei gefasst worden. Er wurde anhand der Videobilder identifiziert. "Der Vorfall lässt mich verzweifelt zurück", sagte der Grazer Sportdirektor Günter Kreissl laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA über die Szene in der 78. Minute. "Es muss mit allen Sanktionen gegen den Täter vorgegangen werden. Das ist ein nicht bezifferbarer Imageschaden für uns." Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird den Vorfall untersuchen, dem österreichischen Vizemeister droht mindestens eine hohe Geldstrafe.

Sturm kündigte an, gegen den Becherwerfer zivilrechtlich vorgehen zu wollen. Wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Freitag vermeldete, wurde gegen einen 34-Jährigen eine Anzeige erstattet. Auch der Grazer Trainer Heiko Vogel zeigte sich erschüttert: "Es ist für mich schwer, ein Statement abzugeben. Ich möchte die besten Genesungswünsche an den Schiedsrichter-Assistenten übermitteln. Man kann verlieren, aber was wir heute gesehen haben, hat auf keinem Fußballplatz der Welt etwas zu suchen. Das hat mich mehr bewegt als die sportliche Seite", sagte er. (dpa/sid)