Essen. Cristiano Ronaldo wechselt für 105 Mio Euro von Real Madrid zu Juventus Turin. Wir haben mit Matthias Seidel von transfermarkt.de gesprochen.
Eine Ablöse von 105 Millionen Euro soll Cristiano Ronaldo (33) kosten. Bis Ende der Transferperiode am 31. August werden jetzt weitere große Wechsel erwartet. Wir sprachen mit dem Experten Matthias Seidel, Gründer und Geschäftsführer vom Branchenportal Transfermarkt.de.
Ronaldo ist 33 Jahre alt — sind 100 Millionen Euro angemessen?
Matthias Seidel: Die 100 Millionen entsprechen genau dem auf Transfermarkt.de angeführten Marktwert und diese Summe ist Cristiano Ronaldo auf jeden Fall wert. Zur Ablösesumme kommt sogar noch der mit 30 Millionen netto pro Jahr dotierte Vierjahres-Vertrag, dennoch wird sich für Juventus der Deal wohl auch wirtschaftlich rentieren, allein wenn man die Möglichkeiten im Merchandising bedenkt. Vermutlich wird das Allianz Stadium schon vor dem ersten Heimspiel der Saison ausverkauft sein – bei der offiziellen Vorstellung von „CR7“.
Warum Italien und nicht England oder sogar China? Wie sieht die Community das?
Seidel: Mit einer Rückkehr zu Manchester United hätte sich natürlich ein Kreis schön geschlossen, dem dürfte aber das getrübte Verhältnis von Ronaldo zu Trainer José Mourinho im Wege gestanden haben. Gegen einen Wechsel nach China sprach sicher der außergewöhnliche Ehrgeiz des Portugiesen. Die Community sieht den Transfer überwiegend positiv. In Italien feiert man den „Einkauf des Jahrhunderts“, der der ganzen Serie A gut tun wird. Das Fanlager aus Madrid zeigt sich vor allem dankbar für 450 Tore in 438 Pflichtspielen für die Königlichen.
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Jetzt ist frisches Geld im Markt: Wer wird jetzt investieren?
Seidel: Real Madrid muss jetzt natürlich hochkarätig nachrüsten, die ganze Fußballwelt und vor allem die eigenen Fans haben riesige Erwartungen. In der Gerüchteküche galten zuletzt die Namen Mbappé, Hazard und Neymar als heißeste Kandidaten – die wiederum müssten dann aber auch bei ihren aktuellen Klubs ersetzt werden. Das Sommer-Transferkarussell beginnt sich damit zu drehen und wir können einen Sommer der Rekorde erwarten.
Geht Neymar zu Real Madrid?
Seidel: Natürlich ist für einen Verein wie Real Madrid fast jeder Einkauf vorstellbar. Mbappé, Hazard oder Neymar gelten als die interessantesten Optionen. Der Brasilianer wird vermutlich nicht ewig bei Paris Saint-Germain spielen, fraglich ist aber, ob Klub-Boss Al-Khelaïfi seinen Star-Einkauf nach nur einer Saison schon wieder ziehen lassen wird
Wie viel verdienen die Berater an diesem Wechsel?
Seidel: Das Berater-Geschäft ist bekanntlich nicht das transparenteste, Juventus hat die Beraterkosten in der Transfermeldung auch nicht öffentlich gemacht. Gerüchten zufolge könnten aber bis zu 10 Millionen Euro an Ronaldo-Manager Jorge Mendes fließen. Der Portugiese hat in diesem Sommer bereits den Wechsel von Verteidiger João Cancelo zu Juventus eingefädelt und soll in diesem Zuge auch den Ronaldo-Deal vorbereitet haben.