Rom. Trainer Jürgen Klopp steht mit dem FC Liverpool im Champions-League-Endspiel. Das 2:4 bei der AS Rom richtete nach dem 5:2 im Hinspiel keinen Schaden an.
Als der Abpfiff ertönte, als das Spiel vorbei war und die Fußballer des FC Liverpool ausgelassen über den Rasen von Rom hüpften, gab es auch für ihren Trainer kein Halten mehr: Jürgen Klopp raste aufs Feld, klatschte in die Hände, beglückwünschte seine Spieler. Die hatten zwar mit 2:4 bei AS Rom verloren, trotzdem aber das Ziel erreicht: das Finale der Champions League.
In Kiew gegen Bayern-Bezwinger
So kommt es nun doch zu einem Endspiel mit deutscher Beteiligung: Am 26. Mai fordert Klopp mit dem FC Liverpool im Olympiastadion von Kiew den Bayern-Bezwinger und Titelverteidiger Real Madrid heraus. Zum zweiten Mal in seiner Karriere steht Klopp im Königsklassen-Finale: 2013 hatte er in London mit Borussia Dortmund das deutsche Duell gegen den FC Bayern mit 1:2 verloren.
In Rom spielte Liverpool nicht souverän, aber es reichte am Ende dann doch. Die Römer hatten im Viertelfinale ein Wunder geschafft: Nach einer 1:4-Niederlage beim FC Barcelona galten sie bereits als erledigt, doch dann schafften sie zuhause einen viel bestaunten 3:0-Triumph gegen das katalanische Weltstar-Ensemble. Das gab ihnen die Hoffnung, dass so etwas noch einmal gelingen könnte. Nach den zwei späten Auswärtstreffern beim 2:5 in Liverpool hätte ein erneuter 3:0-Heimsieg gereicht.
Aber diesmal kam es anders. In der neunten Minute leistete sich der Belgier Radja Nainggolan einen haarsträubenden Pass, der Liverpool zum Kontern einlud: Roberto Firmino spielte den entscheidenden Pass in die Tiefe im perfekten Moment, Sadio Mané blieb vor dem Tor eiskalt – 1:0 für die Gäste, für Klopp ein idealer Start. Und für die Römer ein ungewohntes Gefühl. Erstmals in dieser Champions-League-Saison kassierten sie im eigenen Stadion ein Gegentor.
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Aber früh untergehen wollten die Italiener natürlich nicht, in Minute 15 meldeten sie sich zurück. Dabei stand ihnen allerdings das Glück zur Seite: Liverpools Dejan Lovren wollte den Ball aus dem eigenen Strafraum schießen, doch er traf dabei mit Wucht den Kopf seines Teamkollegen James Milner – und von dort flog der Ball ins Tor. Ein Slapstick-Eigentor.
Für den FC Liverpool aber kein Problem. In der 25. Minute ging er erneut in Führung. Nach einer Ecke versuchte Roms Abwehr vergeblich zu klären, der Niederländer Georginio Wijnaldum profitierte von einem verunglückten Kopfball und brachte seinerseits per Kopf den Ball im Netz unter.
Liverpool zeigt sich hinten anfällig
Die Römer wehrten sich weiterhin. Und wie im Hinspiel zeigte sich Liverpool hinten durchaus anfällig. 52. Minute, Schuss von Stephan El Shaarawy, Liverpools deutscher Torwart Loris Karius wehrte den Ball ab – allerdings vor die Füße von Edin Dzeko. Und solche Chancen lässt sich der frühere Wolfsburger nicht entgehen. 2:2.
Rom brauchte noch drei Tore, um eine Verlängerung zu erzwingen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn es in der 63. Minute einen Elfmeter gegeben hätte? Liverpools Trent Alexander-Arnold war klar mit der Hand am Ball, doch der slowenische Schiedsrichter Damir Skomina übersah dies.
In der 86. Minute fiel dann doch das 3:2, ein strammer Schuss von Nainggolan flog vom Innenpfosten ins Tor. Und in der Nachspielzeit gab es dann doch noch einen Handelfmeter für Rom, den Nainggolan verwandelte. Aber für ein Wunder kam dieses Tor zu spät.