Neapel. RB Leipzig darf auf den Einzug ins Achtelfinale der Europa League hoffen. Beim SSC Neapel siegte Leipzig nach einem 0:1-Rückstand noch mit 3:1.
RB Leipzig hat bei seinem ersten K.o.-Spiel auf der europäischen Fußball-Bühne den SSC Neapel klasse ausgespielt. Der Bundesliga-Zweite kam im Europa-League-Hinspiel beim Tabellenführer der italienischen Serie A zu einem hochverdienten 3:1 (0:0)-Sieg. Damit sicherten sich die Sachsen eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag. Adam Ounas hatte vor etwa 15 000 Zuschauern im Stadion San Paolo Napoli in der 52. Minute überraschend in Führung gebracht. Nationalstürmer Timo Werner glich für das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl aus (61.), ehe auch Bruma (74.) eine der vielen Chancen der Gäste nutzte und Werner (90.+3) erneut traf.
Für Neapel war es die erste Heimniederlage in der Europa League nach 13 Spielen. Die Leipziger legten am Donnerstagabend beim UEFA-Cup-Sieger von 1989 einen flotten Start hin und zeigten wenig Respekt: Nationalspieler Timo Werner wagte zweimal in den ersten drei Minuten eine gefährliche Direktabnahme. Erst blockte Kalidou Koulibaly den Ball, dann hielt Torhüter Pepe Reina. Dabei hatte Napoli in der Liga zuletzt acht Siege in Serie gelandet und in dieser Saison nur zuhause gegen Titelverteidiger Juventus Turin verloren.
Leipzig war mit der "vollen Kapelle" (Hasenhüttl) angetreten und hatte sogar den lange verletzten Passgeber Emil Forsberg auf der Bank. Die Napolitaner mussten auf ihren gesperrten belgischen Nationalstürmer Dries Mertens verzichten. Mit Blick auf den möglichen ersten Meistertitel für Neapel seit 1990 stellte Chefcoach Maurizio Sarri allerdings nicht seine Top-Elf auf.
Die Gäste hatten ihrerseits mit der ebenfalls schnellen Spielweise der Italiener Probleme. Vor allem den neu in die Mannschaft gerückten Marko Rog bekamen sie im offensiven Mittelfeld nicht so recht in den Griff. RB-Innenverteidiger Dayot Upamecano tat sich zunächst mehr als Passgeber hervor: Nach seinem Zuspiel traf Yussuf Poulsen nur das Außennetz (18.).
Für die Leipziger, die als Dritter in ihrer Champions-League-Gruppe hinter Besiktas Istanbul und dem FC Porto die K.o.-Runde verpasst hatten, war es das erste Spiel überhaupt in der Europa League. Das selbstbewusste RB-Team spielte seine Angriffe im ersten Durchgang zu schlampig aus, um in Führung zu gehen.
Auch nach dem Wechsel eröffneten sich den Sachsen immer wieder Gelegenheiten zu Kontern. Werner jagte in der 51. Minute den Ball über die Latte, die Führung schien nur noch eine Frage der Zeit. Doch dann passte der deutsche Vizemeister nicht auf und Neapel schlug routiniert zu: Ounas war schneller als Lukas Klostermann am Ball und traf mit einem Flachschuss ins linke Eck.
Poulsen vergab dann eine weitere dicke Chance, bevor Werner nach Vorarbeit von Kevin Kampl mit der Picke zum hochverdienten Ausgleich traf und seine drei Spiele währende Torflaute beendete. Bruma machte den Doppelschlag von RB perfekt, der starke Poulsen hatte den Portugiesen in Position gebracht. Der schwedische Nationalstürmer Forsberg durfte in den letzten Minuten noch sein Comeback geben und bereitete das 3:1 vor.
So spielten der SSC Neapel und RB Leipzig
Neapel: Reina - Maggio, Tonelli, Koulibaly, Hysaj (54. Mario Rui) - Rog, Diawara, Hamsik (54. Insigne) - Ounas (61. Allan), José Callejon , Zielinski. Trainer: Sarri
Leipzig: Gulacsi - Laimer, Orban, Upamecano, Klostermann - Keita (86. Demme), Kampl - Sabitzer, Bruma (79. Forsberg) - Poulsen (82. Augustin), Werner. Trainer: Hasenhüttl
Schiedsrichter: Artur Soares Dias (Portugal)
Tore: 1:0 Ounas (53.), 1:1 Werner (65.), 1:2 Bruma (74.), 1:3 Werner (90.+3).