Duisburg. Vereinslose Profis dürfen derzeit nach dem Ende der Wintertransferperiode nicht mehr verpflichtet werden. Das soll sich in Zukunft ändern.
Die Fußball-Spielergewerkschaft VDV fordert für vereinslose Profis ein Ende des Berufsverbots nach der Wintertransferperiode. DFB und DFL sollten entsprechende Sonderregelungen schaffen, teilte die Organisation am Dienstag in Duisburg mit. Wie die VDV erläuterte, dürfen vereinslose Profis laut Bestimmungen der nationalen Verbände mit dem Ende der Transferperiode II am 31. Januar nicht mehr für Pflichtspiele registriert werden.
Somit können sich die von Arbeitslosigkeit betroffenen Spieler in der Praxis erst wieder zur Transferperiode I vom 1. Juli 2018 an einem neuen Club anschließen. "Die bestehende Regelung ist im Hinblick auf die durch den EU-Vertrag gewährte Arbeitnehmerfreizügigkeit und die grundgesetzlich garantierte Berufsfreiheit sowie aus wettbewerbsrechtlichen Gründen problematisch", sagte VDV-Vizepräsident Christoph Metzelder am Dienstag in einer Mitteilung.
Protest gab es schon 2012
Die VDV-Forderung sei in der Vergangenheit vom Deutschen Fußball-Bund und von der Deutschen Fußball Liga mit Hinweis auf mögliche Wettbewerbsverzerrungen zurückgewiesen worden. Die VDV hatte schon im Jahr 2012 mit einer Unterschriftenaktion gegen die ihrer Auffassung nach "diskriminierende Regel" protestiert. Rund 900 Profis, darunter zahlreiche Nationalspieler, hätten sich seinerzeit dafür ausgesprochen, dass vereinslose Profis jederzeit zu einem neuen Club als Berufsfußballspieler wechseln dürfen.
"Bei einer Liberalisierung hätte zudem jeder Club in gleichem Maß die Möglichkeit, vereinslose Profis zu verpflichten. Damit bliebe die Integrität der Wettbewerbe gewahrt", bemerkte Metzelder. In anderen Ländern gebe es schon seit langer Zeit Sonderregelungen zugunsten vereinsloser Spieler, die mit geltendem FIFA-Recht vereinbar seien. (dpa)