München. Der FC Bayern tat sich gegen das Schlusslicht Köln lange schwer, gewann aber mit 1:0. Auch Hertha BSC und Bayer Leverkusen holten drei Punkte.

Am Ende war es knapper als erwartet: Der FC Bayern München erkämpfte einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen den Tabellenletzten 1. FC Köln, obwohl sich die Gäste sehr tapfer schlugen. Klar überlegen agierte der souveräne Tabellenführer gegen den abgeschlagenen Letzten trotz einer lange Zeit wenig inspirierten Darbietung dennoch. Robert Lewandowski (60.) erzielte das einzige Tor für die Mannschaft von Jupp Heynckes. Es war der 13. Sieg im 14. Spiel, seit der 72 Jahre alte Trainer Anfang Oktober sein viertes Engagement in München begonnen hatte.

Zwar dominierten die Bayern von Beginn an, zwingende Torchancen bildeten vor allem in der ersten Halbzeit aber die Ausnahme. Die Kölner verteidigten in einem System mit Lukas Klünter als Aushilfsstürmer so engmaschig, dass die Münchener kaum einmal zu gefährlichen Torannäherungen kamen. Zu tun hatte das allerdings auch mit ihrem überschaubaren Elan und den mangelnden Ideen. Thomas Müllers Abschluss, bei dem Kölns Torwart Timo Horn den Winkel verengte, bildete eine der seltenen Großchancen der Münchner. Niklas Süles Kopfball, der knapp am Tor vorbeiflog, eine weitere. Zum Pausenpfiff des Schiedsrichters gesellten sich einige Unmutsbekundungen aus dem Münchener Publikum.

Erst nach einer Stunde ging Bayern in Führung, als Jerome Boateng flankte, Müller per Kopf verlängerte und Lewandowski zu seinem 15. Saisontor einschob. Wenig später traf Kingsley Coman die Latte. Kurz vor Schluss aber musste Tom Starke gegen Klünter mit einer Glanzparade sogar das 1:1 verhindern.

Hertha BSC - Hannover 96 3:1 - Hertha atmet nach Kalou-Doppelpack durch

Dank Hannover-Experte Salomon Kalou hat sich Hertha BSC in der Kältekammer Olympiastadion zum Befreiungsschlag gezittert und die Auswärtsmisere der Niedersachsen verlängert. Im Dauer-Schneeregen von Berlin sorgten der Ivorer per Doppelpack (18./45. Minute) und Jordan Torunarigha (83.) nach zuletzt zwei Heim-Niederlagen für den insgesamt verdienten 3:1 (2:0)-Erfolg des Fußball-Bundesligisten aus der Hauptstadt. Hannover kam vor 29 231 Zuschauern nur zum Anschlusstreffer durch Ihlas Bebou (65.) und kassierte die vierte Niederlage auf fremden Platz in Serie.

Mit 22 Punkten liegen die Niedersachsen noch einen Zähler vor den Berlinern, die sich vor dem Hinrunden-Finale bei RB Leipzig am Sonntag von der Abstiegszone absetzten und auf ein entspanntes Weihnachtsfest hoffen dürfen. "Kämpferisch war es eine gute Leistung. Ich freue mich für Salomon", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai. Kalou erzielte in den vergangenen drei Aufeinandertreffen nun insgesamt sechs Treffer gegen die 96er. "Wir hatten eigentlich mindestens einen Punkt verdient, das 3:1 spiegelt unsere Leistung nicht wider", klagte 96-Manager Horst Heldt.

Nach zuletzt nur einem Sieg in fünf Ligaspielen spürte die Hertha den wachsenden Druck. Mit fünf Änderungen im Team im Vergleich zum jüngsten 1:1 in Augsburg und dem Startelf-Comeback von Kalou wollte Dardai den spürbaren Abwärtstrend bremsen. Tatsächlich erwischten die Gastgeber einen guten Start, hatten durch den forschen Mitchell Weiser (5./6.) und Kalou (14.) früh gute Chancen.

So fiel das Führungstor fast folgerichtig. Interimskapitän Peter Pekarik spielte eine lange Flanke per Direktabnahme vor das Gäste-Tor, dort lauerte Kalou am Rande der Abseitsposition und köpfte im Tiefflug ein. Gegen kein anderes Team im deutschen Oberhaus war Kalou so oft erfolgreich wie gegen 96.

Hannover tat sich gegen die energische Hertha zunächst schwer. Nur selten blitzte die Stärke der Niedersachsen im Konterspiel auf. Dabei hatte Trainer André Breitenreiter sein Team nach der bislang so positiven Hinrunde mit der Aussicht auf einen verlängerten Weihnachtsurlaub gelockt, sollten weitere Punktgewinne gelingen.

Immerhin bei Standards sorgte der Aufsteiger für Gefahr. Torwart Rune Jarstein bewahrte die Hertha bei einem von Fabian Lustenberger abgefälschten Kopfball von Salif Sané ebenso per Glanztat vor dem Ausgleich (21.) wie bei der Großchance von Niclas Füllkrug (34.).

Stattdessen durfte auf der Gegenseite erneut Kalou jubeln. Nach einem Freistoß von Valentino Lazaro bekam die 96-Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Kalou drückte die Kugel unter die Latte.

Die Gäste gaben sich jedoch nicht auf. Zunächst scheiterte Füllkrug noch frei vor Jarstein (49.), ehe der starke Hertha-Keeper doch hinter sich greifen musste. Martin Harniks Kopfball konnte der Norweger nur zur Seite abwehren, Bebou schob ein. Der Treffer war die Quittung für die nun zu passiven Berliner.

Vor allem das Fehlen von Abwehrchef Karim Rekik, der verletzt vom Platz gehumpelt war, machte sich in dieser Phase bei den Hausherren bemerkbar. Der eingewechselte Noah Joel Sarenren Bazee rutschte knapp am Ausgleich vorbei (75.). Wenig später stellte Joker Torunarigha den ersten Berliner Heimsieg gegen Hannover seit mehr als acht Jahren sicher, als er nach einem Eckball im Nachschuss traf. (dpa)

Bayer Leverkusen - Werder Bremen 1:0 - Bayer setzt Serie fort, Rückschlag für Bremen

Bayer Leverkusen hat seine beeindruckende Serie fortgesetzt und einen Champions-League-Platz erobert, Werder Bremen droht dagegen das Überwintern auf einem Abstiegsplatz. Durch das 1:0 (1:0) blieb die Werkself am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga zum elften Mal in Folge ungeschlagen und verbesserte sich auf Platz vier. Sollte Bayer, für das Lucas Alario (11.) am Mittwochabend erfolgreich war, am letzten Spieltag des Jahres auch bei Hannover 96 gewinnen, würde das Auftaktspiel der Rückrunde am 12. Januar gegen Herbstmeister Bayern München zu einem echten Kracher werden.

Werder erhielt nach drei Siegen aus den vergangenen vier Spielen wieder einen Dämpfer und bleibt Vorletzter. Zum Hinrunden-Abschluss empfangen die Hanseaten am Samstag den Tabellen-15. Mainz, den sie mit einem Sieg überholen könnten. Ein Heimsieg im Achtelfinale des DFB-Pokals am Mittwoch könnte weitere Argumente für die Weiterbeschäftigung von Trainer Florian Kohfeldt liefern, der die Mannschaft insgesamt deutlich belebt hat.

Leverkusen legte vor 26 620 Zuschauern in der BayArena einen perfekten Start hin und profitierte beim frühen Führungstreffer von zwei Patzern der Bremer Abwehr. Theodor Gebre Selassie leistete sich erst einen Stellungsfehler, ehe Lamine Sané eine scharfe Hereingabe des starken Leon Bailey nicht entscheidend klären konnte. Der lauernde Alario verwandelte sicher.

Bei den Gästen stand Ole Käuper bei seiner Bundesliga-Premiere gleich in der Startelf. Kohfeldt setzte den 20-Jährigen für den angeschlagenen Zlatko Junuzovic ein. Die Kapitänsbinde übernahm Max Kruse. Im Vergleich zum 2:0 beim VfB Stuttgart am Freitag nahm Leverkusens Coach Heiko Herrlich vier Wechsel vor. Unter anderem kehrten Alario und Karim Bellarabi in die Anfangsformation zurück.

Nach dem 1:0 kontrollierte die Werkself clever das Geschehen und wirkte deutlich routinierter, kam aber erneut vor allem nach Bremer Fehlern zu Möglichkeiten. Eine Unachtsamkeit von Niklas Moisander konnte Kevin Volland nicht nutzen (25.). Die Bremer zeigten eine hohe Laufbereitschaft. Maximilian Eggestein hatte die beste Chance, Bayer-Keeper Bernd Leno reagierte im Dauerregen jedoch stark (31.).

Auch in der zweiten Halbzeit fehlte es Werder an Ideen gegen die gut gestaffelten Gastgeber, dabei machte sich auch der Ausfall von Fin Bartels bemerkbar. Der 30-Jährige hatte sich beim 2:1 in Dortmund die Achillessehne gerissen. Die Einwechslung von Junuzovic brachte am Ende nichts mehr. Leverkusen verpasste es in einer Begegnung auf insgesamt schwachem Niveau trotz zeitweise klarer Überlegenheit und der aussichtsreichsten Chancen durch Bellarabi (82., 89.) für eine frühere Entscheidung zu sorgen. (dpa)