Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbachs Dauerpatient Josip Drmic durfte erstmals seit März wieder in der Startelf ran. Doch das Spiel wurde zur Enttäuschung.

Für Josip Drmic hätte der Dienstagabend eigentlich ein überaus schöner sein sollen. Borussia Mönchengladbachs Dauerpatient durfte erstmals seit dem 12. März, einer 1:2-Niederlage beim Hamburger SV, wieder in der Startelf ran. Der 25-jährige Schweizer, dessen Karriere als Fußballprofi nach zwei schweren Knieverletzungen in den vergangenen beiden Jahren am seidenen Faden gehangen hatte, trottete allerdings nach dem 0:1 beim Abstiegskandidaten SC Freiburg ebenso enttäuscht in die Kabine wie seine Teamkollegen.

Nach nur einem Pluspunkt aus den vergangenen drei Spielen verliert die personell geschwächte Borussia nicht nur arg an Boden in der Bundesliga. Das Fußballjahr 2017 droht sogar, nimmt man die dürftige Vorstellung aus Freiburg zum Maßstab, in einer Enttäuschung zu enden. Am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und Sky) geht es gegen den Hamburger SV um die finalen drei Punkte des Jahres, nächsten Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) gegen Bayer 04 Leverkusen um den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.

"Immer einen Schritt zu spät"

„Wir waren immer einen Schritt zu spät. Freiburg war leider besser und hat verdient gewonnen“, erklärte Comebacker Drmic, der nach 60 Minuten gegen Torjäger Raffael ausgewechselt wurde, betont selbstkritisch. „Der Einsatz hat mir persönlich gut getan, auch wenn er nicht von Erfolg gekrönt war. Ich habe gespürt, dass ich auch in einem Pflichtspiel mithalten kann. Ich schätze nach meinen schweren Verletzungen jede Spielminute auf dem Platz“, betont der 26-malige Schweizer Nationalspieler. Der hatte Anfang November beim 4:1-Testsieg über Arminia Bielefeld mit zwei Toren und zwei Vorlagen positiv auf sich aufmerksam gemacht.

Trainer Dieter Hecking dürfte am Freitagabend gegen den HSV allerdings wieder eher auf den Brasilianer Raffael setzen, der in Freiburg zunächst eine Verschnaufpause erhalten hatte. Für die finale halbe Stunde musste der Routinier im Breisgau allerdings doch ran.

„Raffael ist nicht mehr der Jüngste und braucht zwischendurch immer mal wieder eine kurze Pause“, begründete Hecking seinen Wechsel in der Startelf im Vergleich mit dem 1:1 gegen Schalke 04 vom vergangenen Samstag. Doch auch die Einwechslung des 33-jährigen Angreifers in der letzten halben Stunde brachte nicht mehr den gewünschten Effekt.

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Hecking kritisiert

„Wir müssen neidlos anerkennen, dass es läuferisch, fußballerisch und auch im Zweikampfverhalten eine Klasse schlechter war als das, was Freiburg gespielt hat“, kritisierte Hecking den enttäuschenden Auftritt seiner Mannen. Zumal die Gastgeber nach ihrem 4:3-Coup beim Schlusslicht in Köln keine zweieinhalb Tage Zeit bis zum Treffen mit Gladbach hatten. Vom erhofften Kraftvorteil für den Favoriten war allerdings nichts zu sehen.

Die Personalnot bei der Borussia wird vor dem Heimspiel gegen den Hamburger SV nicht wesentlich geringer. Verteidiger Nico Elvedi kehrt zwar nach abgesessener Gelbsperre in den Kader zurück. Und auch Außenverteidiger Tony Jantschke, der wegen einer Schädelprellung aus dem Spiel in Wolfsburg sicherheitshalber pausiert hatte, dürfte wieder ein Thema sein.

Beides ist für Trainer Hecking deshalb wichtig, weil sein Weltmeister Christoph Kramer in Freiburg verletzt ausgewechselt werden musste. Der defensive Mittelfeldspieler klagte über muskuläre Probleme im Schulter- und Nackenbereich.

„Wir haben derzeit so viele Verletzte, dass wir nicht in der Lage sind, so zu variieren, wie wir es gerne möchten“, sagt Sportdirektor Max Eberl, „das ist sicher ein Grund für unsere fehlende Konstanz in den vergangenen Spielen.“

Übrigens: Im Bundesliga-Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und Sky) gegen den Hamburger SV muss die Borussia auf den gesperrten Denis Zakaria im defensiven Mittelfeld verzichten. Der Schweizer sah in Freiburg seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison.

Als Ersatz stehen mit Innenverteidiger Matthias Ginter sowie dem 18-jährigen Franzosen Mickael Cuisance Alternativen bereit. Vermutlich wird Trainer Dieter Hecking auf seinen Weltmeister Ginter setzen, dafür Nico Elvedi in die Innenverteidigung stellen.