Essen. Wenn Bundestrainer Joachim Löw im Mai seinen Kader für die WM 2018 bekannt gibt, wird es Härtefälle geben. Über 40 Kandidaten stehen zur Auswahl.

Soll man ihn nun beneiden oder nicht? Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland im kommenden Sommer steht Bundestrainer Joachim Löw im Mai wieder einmal vor der schwierigsten Entscheidung im Vorfeld eines Turniers: Wen nehme ich mit, wen lasse ich dagegen zuhause?

23 Spieler, darunter drei Torhüter, müssen nominiert werden. Ein echtes Luxusproblem, um das Löw sicherlich von einigen Trainerkollegen beneidet wird. Denn Löw steht ein wesentlich größerer Pool an Optionen zur Verfügung. Über 40 Spieler dürfen sich zumindest leichte Hoffnungen auf ihr persönliches Flugticket nach Russland machen. Klar, dass es da Härtefälle geben wird.

13 Kandidaten haben ihr Ticket sicher

Natürlich gibt es aber auch in der deutschen Nationalmannschaft Akteure, an denen kein Weg vorbei führt. So können sich vermutlich bereits 13 Spieler ihres WM-Platzes sicher sein - sofern Verletzungen keinen Strich durch die Rechnung machen. Namentlich sind das die Torhüter Manuel Neuer (FC Bayern München) und Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Mats Hummels, Jerome Boateng, Joshua Kimmich, Thomas Müller (alle FC Bayern), Jonas Hector (1. FC Köln), Sami Khedira (Juventus Turin), Toni Kroos (Real Madrid), Mesut Özil (FC Arsenal), Julian Draxler (Paris St. Germain), Leon Goretzka (FC Schalke 04) und Timo Werner (RB Leipzig).

Dahinter geht der Kampf um die Plätze jedoch richtig los. Gute Chancen haben beispielsweise Sebastian Rudy (FC Bayern), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Leroy Sané (Manchester City) oder auch Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach). Sandro Wagner (TSG Hoffenheim) und Mario Gomez (VfL Wolfsburg) balgen sich um einen weiteren Platz in der Sturmspitze. Kevin Trapp (Paris St. Germain) und Bernd Leno (Bayer Leverkusen) wollen als dritter Torhüter mit nach Russland fahren. Auch in der Innenverteidigung gibt es mehr Anwärter als Plätze. Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Niklas Süle (FC Bayern), Shkodran Mustafi (FC Arsenal) oder Benedikt Höwedes (Juventus Turin) - von ihnen werden es wohl maximal zwei Spieler zur WM schaffen.

Wird Reus rechtzeitig fit?

Mit Marco Reus (Borussia Dortmund) und Ilkay Gündogan (Manchester City) wollen es auch zwei der größten Pechvögel der letzten Jahre endlich mal wieder zu einem großen Turnier schaffen. Beide standen bislang aufgrund von Verletzungen nur bei der EM 2012 im Kader des DFB-Teams. Fit und in Form sind sie für Löw unverzichtbar - doch gerade ob Reus nach seinem Kreuzbandriss rechtzeitig in Form kommt, ist noch fraglich.

Klar ist: Der Bundestrainer hat bei seiner Nominierung die Qual der Wahl. Wer ansonsten noch als WM-Kandidat in Frage kommt, sehen Sie in der Bildergalerie.