Berlin. Zum ersten Mal spielt Sandro Wagner zusammen mit Mario Götze in seiner Mannschaft. Doch nicht nur der Angreifer ist froh über dessen Rückkehr.

Beim Spiel in England könnten Sandro Wagner und Mario Götze zum ersten Mal zusammen in einem Team spielen

Der Hoffenheimer Angreifer lobt den Weltmeister-Schützen: "Er ist ein super Mensch"

Auch Sami Khedira und Bundestrainer Joachim Löw freuen sich über die Götze-Rückkehr

Dass Sandro Wagner eine recht coole Socke ist und so gar nicht in die zum Teil brav bis biedere Welt der Fußballworthülsen passt, zeigte er am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Duell der deutschen Nationalmannschaft in England (Freitag, 21 Uhr) wieder einmal eindrucksvoll. Der Hoffenheimer Stürmer und Spätberufene rückte das schwarze Mikro zurecht, schaute in die Runde und sagte zum Konkurrenzkampf um die Plätze für die WM in Russland: „Ich klaue dem Timo Werner jetzt nicht das Schampoo, um ihn irgendwie aus demTritt zu bringen.“

Nein, er wolle einfach nur genießen, diese Zeit bei der Nationalmannschaft, „mit den besten Spielern“. Mit Spielern wie Mario Götze.

Wagner spielte noch nie mit Götze zusammen

Wagner hatte bislang nie das Vergnügen gehabt, mit dem Dortmunder in einer Mannschaft zu spielen geschweige denn hautnah mitzuerleben, wie der begnadete Techniker den Ball streichelt. Deshalb zählt sein Urteil doppelt. Er konnte ohne Vorurteile und völlig unvoreigenommen Götze kennen und schätzen lernen. Dafür reichten drei Tage und zwei Trainingseinheiten.

Und sein Urteil entspricht so gar nicht dem Klischee, in das der WM-Held von 2014 oftmals gepresst wird. Arrogant? „Nein. Mario ist ein sehr angenehmer Zeitgenosse“, sagte der 29-jährige Torjäger vor dem morgigen Klassiker in London gegen England, „ich habe mit ihm gesprochen und war positiv überrascht. Mario ist ein super Mensch und ein Fußballer mit einer Riesenqualität.“

Götze ist nach 360 Tagen wieder zurück

Nach 360 Tagen Absenz ist Götze wieder zurück im Kreise der besten deutschen Fußballer. Und glaubt man den unmittelbar Beteiligten, ist das Comeback des BVB-Stars, der monatelang an einer Stoffwechselerkrankung laborierte, überfällig. „Mario ist ein absoluter Top-Spieler“, sagte Sami Khedira, „wir alle sind froh, dass er wieder bei uns ist. Er macht einen klaren und gelassenen Eindruck.“

Dass auch Joachim Löw die Rückkehr herbeisehnte, ist dabei eine Selbstverständlichkeit. Schließlich hatte der Bundestrainer in der Krankheitsphase von Götze stets betont, dass der Dortmunder ein Spieler sei, den er „nie abschreiben“ würde. Warum er so große Stücke von ihm hält, erklärte Löw gestern noch einmal so: „Er ist ein Fußballer, der den Unterschied ausmachen kann. Körperlich ist er bereits wieder bei 100 Prozent. Vielleicht braucht er noch ein paar Wochen, um in Topform zu kommen. Aber man spürt, dass er wieder mit ganzem Spaß bei der Sache ist und große Qualität mitbringt.“