Essen. Schalke, Leverkusen oder Gladbach ist im Europapokal mehr zuzutrauen als Hertha, Hoffenheim oder Köln. Ein Kommentar.
Fußball ist kein Wunschkonzert. Wer nach 34 Spielen in der Bundesliga-Tabelle die Startberechtigung für Reisen durch Europa erlangt hat, hat sich diese auch verdient. Und doch werden die deutschen Fußballfreunde nach einer Europapokalwoche mit sechsmaliger Pein insgeheim hoffen, dass Hannover 96 und der FC Augsburg nicht dort bleiben, wo sie vor den Sonntagsspielen gerade stehen: auf Platz vier und fünf der höchsten deutschen Fußballspielklasse.
Dass Bayern und Dortmund in Paris und gegen Real Madrid bitterlich patzen können – geschenkt. Beide Gegner zählen zu den Titelkandidaten der Champions League, zu den besten und auch potentesten Klubs.
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Niederlagen wie jene der Berliner Hertha in der mittelschwedischen Provinz Östersund tun dagegen der Bundesliga weh. Auch Hoffenheims vierter Europa-Verriss in Serie plus verspieltem Vorsprung beim bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad zeugt nicht von jener Klasse, die auf internationalem Parkett gefragt ist.
Nun ist es sicher hypothetisch, an dieser Stelle zu behaupten, erfahrenere Teams hätten sich eine Blamage wie in Östersund nicht erlaubt. Dennoch ist Mannschaften wie Schalke 04, Bayer Leverkusen oder auch Borussia Mönchengladbach, die in der Champions League ihre Ausrufezeichen gesetzt haben, schlicht mehr zuzutrauen als Hertha, Hoffenheim, Köln oder Freiburg.
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Der in der vergangenen Saison so oft gefeierte Sport-Club war am slowenischen Pokalsieger NK Domzale in der Qualifikation zur Europa League gescheitert. Gegen einen Klub, der in der nationalen Meisterschaft vor im Schnitt 1036 Zuschauern spielt und mit einem Saisonetat von drei Millionen Euro haushalten muss. Da könnte man fast auf den Gedanken kommen, die Bundesliga ist in der Breite lange nicht so gut, wie ihre Macher sie gerne darstellen.