Siegen. Uli Hoeneß hat die Entlassung von Trainer Carlo Ancelotti begründet. Der Präsident des FC Bayern München wählte deutliche Worte.

Der Termin hatte es plötzlich in sich. Eigentlich wollte Uli Hoeneß am Donnerstagabend in Siegen nur bei dem vom örtlichen Büromöbel-Hersteller Hees veranstalteten Kamingespräch plauschen, nun musste sich der Präsident des FC Bayern München - nur wenige Stunden nach der Entlassung von Trainer Carlo Ancelotti - plötzlich erklären.

Und als er dies vor einer Handvoll Journalisten tat, hatte dies es ebenfalls in sich. "Es ist nicht so, dass wir wegen eine verlorenen Spiels so eine weitreichende Entscheidung treffen", sagte Hoeneß mit Blick auf die derbe 0:3-Niederlage am Abend zuvor in Paris. Doch "der Verein sah eine Entwicklung schon seit einigen Wochen und Monaten, die nach unten ging. Auch das wäre auch nicht so schlimm gewesen", führte der Bayern-Boss aus. "Aber die Tatsache, dass der Trainer aus meiner Sicht in den letzten Tagen noch einmal fünf wichtige Spieler - Coman ja auch - auf einen Schlag gegen sich gebracht hat, das hätte er nicht durchgestanden", sagte Hoeneß scharf. "Du kannst als Trainer nicht deine prominentesten Spieler als Gegner haben."

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Das kann man durchaus als Abrechnung mit dem Italiener verstehen, für den nun Willy Sagnol einspringt. Doch der französische Interimstrainer wird den Rekordmeister wohl auch nur bei dem nächsten Bundesliga-Auswärtsspiel in Berlin (Sonntag, 15.30 Uhr) betreuen. In der folgenden Länderspielpause soll der Neue gefunden werden. "Wir haben keinen Zeitdruck, aber nach der Pause von zwei Wochen wollen wir eine Lösung haben", kündigte Hoeneß an.

Nicht mehr ganz so angespannt wie zu Beginn der Presserunde setzte er hinzu: "Daran sieht man auch, dass wir keinen Plan B haben." Man darf also gespannt sein, was nun an der Säbener Straße passiert. Die Gerüchteküche brodelt nicht weniger heiß, als es Uli Hoeneß selbst nach der Pleite von Paris tat.