München. Bayerns Stürmer-Star Robert Lewandowski ist vor dem Hit gegen Real Madrid leicht verletzt. Sein Einsatz am Mittwoch ist noch offen.

Der medienöffentliche Teil des Abschlusstrainings vor einem Spiel in der Champions League dient mittlerweile eigentlich nur noch Kamera-Teams von TV-Sendern. Sie können dann Fußballer beim Joggen und seichten Hin- und Herkicken filmen, während die 15 Minuten alle anderen Berufsbeobachter, also schreibende Journalisten oder Späher des nächsten Gegners, kaum schlauer als zuvor zurücklassen.

Im Falle des FC Bayern München wird also erst am Mittwoch etwa eine Stunde vor Anpfiff des Viertelfinal-Hinspiels in der Champions League gegen Real Madrid (20.45 Uhr/live im ZDF und in unserem Ticker) geklärt sein, ob Robert Lewandowski spielen kann oder nicht. Am Dienstag zeigte sich der Star-Stürmer kaum länger als besagte 15 Minuten auf dem Rasen, vermied wegen der Schulterbeschwerden jede Tuchfühlung zu seinen Mitspielern. Und erst recht jenen spielüblichen Kontakt, den er am Samstag zu Dortmunds Marc Bartra hatte und der mit den Schmerzen im Oberkörper endete. Vielversprechend sah das nicht aus, weshalb sein Trainer Carlo Ancelotti später sagte: “Er hatte eigentlich ein gutes Gefühl. Aber wir entscheiden morgen: Wenn er Schmerzen hat, wird er nicht spielen.”

Robbens Tore sind nicht zu verteidigen

Sollte Real am Morgen Späher entsandt haben, um noch an den Abwehrmethoden gegen Arjen Robben zu feilen, so wurden auch diese enttäuscht. Wobei: Eigentlich weiß ja nun landauf, landab und auch international jedes Kind, wie der 33 Jahre alte Niederländer seine Tore schießt - und warum sie eben nicht zu verteidigen sind. Sie sind sein Markenzeichen, das sogar schon wissenschaftlich untersucht wurde. Weniger akademisch könnte man es auch schlicht als Weltklasse bezeichnen.

In den sogenannten Robben-Move, also von außen nach innen zu ziehen und dann meist den Abschuss mit einem Torjubel zu krönen, wird Ancelotti daher umso mehr setzen, sollte Lewandowski tatenlos zuschauen müssen. “Bei uns steht immer jemand bereit, ein gutes Spiel zu machen”, spendete Robben am Dienstagabend ein wenig Trost. Für ihn ist das Viertelfinale eine besondere Situation: In den vergangenen beiden Jahren hat Robben die K.o.-Spiele in der Champions League verletzungsbedingt verpasst. Davor stand er zuletzt 2013/2014 bei der 0:4-Demütigung gegen Real Madrid in einem Königsklassen-Halbfinale. Ob er Rachegelüste empfindet? “Nein, das ist Vergangenheit”, betont der Siegtorschütze aus dem 2013er Finale. Und sagt es, als sei er fest entschlossen, die Ereignisse von Wembley wiederholen zu wollen.