Aachen. . Nach dem Aachener Insolvenzantrag hat sich die Interessengemeinschaft der Alemannia-Fans zu Wort gemeldet. Der Frust bei den Anhänger scheint groß zu sein.

  • Nach dem Aachener Insolvenzantrag hat sich die Interessengemeinschaft der Alemannia-Fans zu Wort gemeldet
  • Der Frust bei den Anhänger scheint groß zu sein
  • Die Vorwürfe des Vereins seien "an den Haaren herbeigezogen"

Am Dienstagabend hat sich nun auch die Interessengemeinschaft der Alemannia-Fans zu Wort gemeldet. Der Frust bei den Anhänger scheint groß zu sein: "Die IG der Alemannia-Fans und Fan-Clubs bedauert den erneuten Insolvenzantrag der Alemannia-GmbH sehr und ruft alle Akteure auf, jetzt an einem Strang zu ziehen."

Klarstellung

Doch zuvor müssen die Alemannia-Fans noch was klarstellen. Denn in der Pressemitteilung, die der Verein am Dienstag veröffentlichte, hieß es unter anderem: "Dieser Schritt war erforderlich geworden, nachdem trotz intensivster Bemühungen unter anderem die Verhandlungen mit einer Investorengruppe bis in die vergangene Woche ohne Erfolg geblieben waren. Die Option, gemeinsam mit einem starken Investor eine Rückkehr in den Profifußball anzustreben, scheiterte trotz guter sportlicher Leistung nicht zuletzt an der nach wie vor ablehnenden Haltung großer Teile von Fangruppierungen sowie an Rechtsunsicherheit infolge des zuletzt vom BFH erlassenen Beschlusses zur möglichen Besteuerung von Sanierungsgewinnen."

Das konnte die IG der Aachener Fans so nicht stehen lassen. In der Mitteilung heißt es: "Die Fans, die sich seit Monaten ernsthaft mit dem Investorenangebot auseinander setzen und die an vielen Abenden und in unzähligen Internetbeiträgen kontrovers diskutierten, als Mitschuldige des Insolvenzantrags auszumachen, ist an den Haaren herbeigezogen und entbehrt jeder Grundlage. Seit Vorlage des Angebot vor fast genau drei Monaten ist von Vereinsseite nichts unternommen worden, dieses den Mitgliedern zur Entscheidung vorzulegen. Weder der Verwaltungsrat noch das Präsidium sind mit einstimmiger Zustimmung an die Öffentlichkeit getreten. Eine Einladung zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung liegt bis heute nicht vor."

Fans im Unklaren

Weiter schreibt die IG: "Die IG hat sich in Anfragen an Präsidium und Aufsichtsrat immer wieder nach der wirtschaftlichen Lage des Vereins erkundigt und Zahlen gefordert. Diese wurden nur in Einzelfällen vorgelegt. Von einer Zahlung Herrn Kölmels an die GmbH im vorigen Sommer erfuhr die Öffentlichkeit durch Herrn Kölmel selbst bei der Vorstellung des Investorenangebots, wobei Herr Kölmel sich angeblich an die Höhe der Zahlung (etwa 500.000) nicht erinnern konnte. Weitere Einzelheiten wurden nie bekannt gegeben. Dieses Beispiel zeigt, dass Fans und Mitglieder völlig im Unklaren gelassen wurden."

Daher lautete das Fazit der IG der Aachener Anhänger: "Die IG distanziert sich in aller Deutlichkeit davon, Fans und Mitgliedern, die sich nach ernsthafter Auseinandersetzung jetzt gegen das Investorenangebot ausgesprochen haben, derart in die (Mit-)Verantwortung zu ziehen."