Essen. Alemannia Aachen hat am Dienstag mitgeteilt, dass der Verein einen Insolvenzantrag gestellt hat. Die Reaktionen der Liga-Konkurrenten: Emotional und deutlich.
Die Reaktionen aus der Regionalliga West zum Aachner Insolvenzantrag gesammelt.
Michael Welling (Präsident Rot-Weiss Essen):
"So eine Nachricht treibt einem Fußballfan Tränen in die Augen. Wir wissen bei Rot-Weiss Essen alle, wie hart es ist eine Insolvenz zu bestehen, aber sich danach auch wieder zu konsolidieren. Wir wünschen den Aachenern und den Fans der Alemannia alles Gute und viele Kraft. Wir hoffen auf eine Fortsetzung der schönen Traditionsduelle zwischen RWE und der Alemannia."
Hajo Sommers (Präsident Rot-Weiß Oberhausen):
"Bis auf die U23-Vertretungen und zwei oder drei andere Vereine in der Liga droht allen Klubs permanent die Pleite - man hält meist nur irgendwie den Kopf über Wasser. Das mit Aachen ist sehr traurig. Der DFB sollte mal darüber nachdenken, ob die gefundenen Lösungen wirklich so toll sind, wenn sie den Unterbau nicht komplett versauen wollen. Die Tendenz zeichnet sich ab, dass die 1. und 2. Liga zählt, darunter entwickeln sich die Ligen zu Opfern, die bei den Ansprüchen kaum noch überleben können. Siegen hat sich freiwillig aus der Liga verabschiedet, jetzt hat es Aachen erwischt. Das Niveau ist zu hoch, das man halten muss, um in dieser Regionalliga spielen zu können. In den anderen Regionalligen sieht das teilweise etwas anders aus."
Franz Wunderlich (Sportvorstand Viktoria Köln):
"Wenn so etwas passiert, ist es immer bedauerlich. Es ist eine traurige Nachricht. Alemannia Aachen ist ein großer, toller Verein mit einem riesigen Fanpotential. Eine ganze Region wird jetzt wieder trauern. Dass so etwas binnen vier Jahren zweimal passiert, ist schon hart. Aber man muss eben auch seine Hausaufgaben machen. Ich habe auch ein Unternehmen mit 200 Leuten und muss dafür sorgen, dass die Firma läuft. So ist es auch bei einem Fußballverein. Ich hoffe, dass sich die Alemannia auch von dieser Insolvenz erholt und in eine bessere Zukunft blicken wird."
Ingo Preuss (Teammanager Borussia Dortmund II):
"Es ist immer sehr schade, wenn man eine Saison nicht so zu Ende spielen kann, wie es geplant war. Vor allem, weil in diesem Fall sportliche Dinge überhaupt keine Rolle spielen. Dass das vor wenigen Jahren bereits in Aachen passiert ist, ist umso bitterer. Eigentlich wollten sich damals beim Neuanfang viele Sponsoren und Aachener Größen beim Wiederaufbau der Alemannia beteiligen. Leider ist das nicht so gekommen. Ich wünsche Aachen und seinen Fans alles Gute."
Manuel Bölstler (Sportvorstand Wuppertaler SV):
"Die Nachricht hat mich schockiert. Die Alemannia ist ein richtig toller Verein mit super Fans. Das tut mir für die vielen Menschen, die hinter der Alemannia stehen, unheimlich leid. Ich hoffe auf eine bessere Zukunft für den Klub."