München. . Der FC Bayern hat gegen den VfL Wolfsburg mit 1:0 gewonnen. Es war ein glücklicher Sieg. Die Wolfsburger hatten einige Ausgleichschancen.
Am Ende hatten der FC Bayern zwar einige Chancen vergeben, doch zumindest leicht verbessert war der Einzug ins Pokal-Viertelfinale schon ausgefallen. Douglas Costa hatte den Meister mit seinem Tor in der 17. Minute gegen den VfL Wolfsburg in die nächste Runde geschossen und damit dafür gesorgt, dass die Münchner weiter in allen Wettbewerben vertreten sind. Für Kapitän Philipp Lahm bietet diese Saison derweil die letzte Chance aufs Triple, das der Weltmeister bereits 2013 gewonnen hatte. Laut Medienberichten hat der 33-Jährige beschlossen, am Ende dieser Saison zurückzutreten, trotz seines laufenden Profivertrages bis 2018. Eine Bestätigung stand zunächst aus.
Zuvor ging es vor dem Vergleich der Pokalsieger von 2016 und 2015 erst einmal um die Frage, wie die Münchner nach ihren zuletzt enttäuschenden Darbietungen auftreten würden und nach jener Kritik, die von den Spielern, aber auch vom sonst betulichen Trainer nach dem 1:1 gegen den FC Schalke formuliert worden war. Arjen Robben und Douglas Costa hatten sogar persönliche Ermahnungen vernehmen müssen, als Carlo Ancelotti öffentlich daran erinnerte, auch die beiden offensiven Flügelspieler müssten sich an der Defensivarbeit beteiligen. Als kleiner Anpfiff, aber auch als Signal an die Kollegen, dass der Schongang nicht mehr ausreicht, durfte das schon gewertet werden.
Das nächste Zeichen hielt nun die Aufstellung gegen Wolfsburg bereit. Thomas Müller fand sich darin nicht wieder, sondern saß bis zur Schlussphase auf der Bank. Dafür begann Thiago Alcántara im zentralen offensiven Mittelfeld. Der Spanier mit der hohen Ballfertigkeit sollte das Kombinationsspiel beleben, das schon bei den beiden knappen 2:1-Siegen in Freiburg und Bremen gehakt hatte.
Costas Schuss fälschte Gustavo ab
Auffällig wurde Thiago allerdings zunächst vornehmlich durch den Versuch, eine Hereingabe von Lahm mit der rechten Hacke über die Torlinie zu schubsen, was jedoch misslang. Eine hoffnungsvolle Szene war dies dennoch für die Münchner, zumal sie mit dem erkennbaren Bemühen um mehr Elan im Spiel nach vorne die Partie eröffnet hatten. Bald nach Thiagos Hackentrick hatte der Ball den Weg ins Tor gefunden, wofür allerdings ein ehemaliger Münchner maßgeblich verantwortlich war. Costas Schuss aus rund 20 Metern fälschte Luiz Gustavo entscheidend ab.
Es war allerdings nicht so, dass die Bayern durchweg überzeugend auftraten. Unkonzentriertheiten im Passspiel ließen sich ebenso feststellen wie ein nach der Führung deutlich verschlepptes Tempo. Die Wolfsburger verstanden es jedoch nicht, daraus Kapital zu schlagen. Das hatte nicht nur mit ihren eigenen Fehlern und Mängeln zu tun, sondern auch mit der verbesserten Organisation der Bayern. Enger zusammen als gegen Schalke standen die Mannschaftsteile, weshalb Ballverluste diesmal kaum zu gefährlichen Kontern führten. Eigene Offensivaktionen blieben allerdings lange Zeit aus. Zumindest die lebhafte Kommunikation unter seinen Spielern dürfte Ancelotti gefallen haben, der von diesen ja auch mehr Zusammenarbeit gefordert hatte. Die gelang zwar auch in der zweiten Halbzeit verbessert im Vergleich zu Schalke, wirklich überzeugend aber agierten die Münchner weiterhin nicht. Immerhin erspielten sie sich nun wieder Chancen, vergaben diese aber.
Dennoch für Gesprächsstoff gesorgt
Auch wenn sich der Unterhaltungswert des Spiels in Grenzen hielt, war bei den Bayern-Fans dennoch für Gesprächsstoff gesorgt. Kurz vor dem Anpfiff hatte es ja Medienberichte gegeben, wonach Lahm zum Saisonende zurücktritt. Den offenen Posten des Sportdirektors werde er aber nicht übernehmen, obwohl ihm dieser angeboten worden sei, meldete die Sport Bild. Dem Bericht zufolge hatte sich der aktuelle Rechtsverteidiger gewünscht, den nach Matthias Sammers Rückzug vakanten und einflussreicheren Posten des Sportvorstandes zu bekommen. Der Aufsichtsrat, der am Montag tagte und dabei Präsident Uli Hoeneß nach drei Jahren Unterbrechung wegen dessen Steuerhinterziehung samt Haftstrafe wieder zum Chef des Gremiums wählte, habe sich dazu nicht durchringen können. Als Sportdirektor-Kandidat wurde zuletzt auch immer wieder Max Eberl genannt, der diese Position derzeit bei Borussia Mönchengladbach bekleidet.