Wolfsburg. Trainer Armin Veh vom VfL Wolfsburg wirkt vor dem Auftakt in der Champions League gegen ZSKA Moskau angespannt. In der Bundesliga hat der VfL drei Spiele hintereinander verloren.
Kehrt der Alptraum zurück? Armin Veh, Trainer des VfL Wolfsburg, wirkt in diesen Tagen ausgesprochen angespannt. Aber es ist nicht die Art von Nervosität, wie sie vor der Premiere eines bisher in Fußball-Proivinz angesiedelten Klubs auf der Gala-Bühne Champions League eigentlich sein sollte. Statt gespannter Erwartung, angereichert mit einer großen Portion Vorfreude, scheint Veh vor dem Heimspiel gegen ZSKA Moskau (20.45 Uhr) eher beklemmende Ängste zu spüren. Ängste, die aus seiner Vergangenheit plötzlich wieder aufgetaucht sein könnten.
Auf alle Fälle ist der Coach des Deutschen Meisters ganz schön dünnhäutig geworden. Das 2:3 am letzten Bundesliga-Spieltag gegen Bayer Leverkusen war in der Tat geeignet, im Erinnerungs-Fundus des Armin Veh schlummernde Dämonen zu wecken. Seine erregt vorgetragene Schiedsrichter-Schelte ließ da tief blicken. . .
Rückblende: Nachdem Veh 2007 den VfB Stuttgart mit einem enormen Endspurt zur Deutschen Meisterschaft geführt hatte, ging's anschließend rasant bergab. Als Trainer des amtierenden Champions erlebte er eine schlimme Talfahrt in der Bundesliga. Fast noch schlimmer allerdings die Blamage in der Champions League, wo der VfB gleich in der Gruppenphase nit nur einem Sieg und fünf Niederlagen grandios scheiterte. Es war der Anfang vom Ende des VfB-Trainers Armin Veh, das schließlich im Anschluss an den 14. Spieltag der Saison 2008/2009 vollzogen wurde – nach einer 1:4-Niederlage in Wolfsburg.
Drei Niederlagen hintereinander
Ist es da ein Wunder, dass Veh angeschlagen wirkt? Drei Niederlagen hintereinander in der Bundesliga – da geistert schnell das böse Wort „Krise” herum. Dabei spielte der VfL weder beim 2:4 gegen HSV noch beim 0:3 in München oder zuletzt gegen Leverkusen wirklich abgrundtief schlecht.
Vor allem am letzten Samstag bewies die Mannschaft beeindruckende Moral. Selbst beim Stand von 0:3 zerfiel sie nicht in ihre Einzelteile, sondern kämpfte bis zur allerletzen Sekunde und brachte Bayer immerhin noch gehörig ins Schwitzen. Ein Fußball-Team in der Krise tritt anders auf.
Aber Veh weiß halt: Im Fußball ist nichts mächtiger als die Macht der Ergebnisse. Und die waren zuletzt negativ. Weil Wolfsburgs Superstürmer Dzeko, Grafite und jetzt auch Martins statt ins Tor um ein, zwei Zentimeter vorbei schießen, weil Schiedsrichter Felix Brych völlig konfuse Entscheidungen traf und weil Bayer ein bärenstarker Gegner war.
"So ist es ein Fehlstart"
„Hätten wir dieses Spiel gewonnen”, trauerte Veh diesem aus seiner Sicht unglücklich verpassten „Dreier” nach, „dann wäre unser Saisonstart völlig in Ordnung gewesen. So aber ist es ein Fehlstart.”
Gerade in dieser Situation bietet die Champions League die beste Gelegenheit, den zuletzt unglücklichen Eindruck zu korrigieren. „Dieses Spiel kommt zum richtigen Zeitpunkt”, gibt Veh daher als Parole für den Gang gegen Moskau aus. Außerdem sei die „Königsklasse” der Traum jedes Fußballers, und den „wollen wir genießen.” So richtig geht das aber nur, wenn diesmal auch das Ergebnis stimmt...