Fürth. Nach dem bitteren 1:2 gegen Tschechien in der EM-Qualifikation kommen die Testspiele am Freitagabend gegen Slowenien und am Dienstag gegen Israel für U21-Coach Rainer Adrion gerade recht.
Der Kapitän weilt in Russland, fünf Spieler fehlen verletzt und die EM-Euphorie ist nach der bitteren Niederlage gegen Tschechien verflogen: Mit schwierigen Voraussetzungen geht die deutsche U21 in die Länderspieleam Freitag (20.15 Uhr/live im DSF) gegen Slowenien und vier Tage später in Frankfurt gegen Israel (18 Uhr).
Adrion will sich dem Neuaufbau widmen
Nachdem das wichtige EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien Anfang September (1:2) für die nächste Generation ganz offensichtlich zu früh gekommen war und die EM-Teilnahme 2011 in weite Ferne gerückt ist, will der neue Trainer Rainer Adrion sich nun in aller Ruhe dem Neuaufbau widmen. "Wir sind für die beiden Spiele gut neun Tage zusammen. Dafür bin ich sehr dankbar. Das gibt mir die Gelegenheit, neue Erkenntnisse zu sammeln und die Mannschaft weiter voranzubringen", sagt Adrion und stellt fest: "Wir müssen in der Abstimmung aller Mannschaftsteile verbessern und arbeiten auf der ganzen Bandbreite der taktischen Findung."
Boateng-Aufstieg spornt an
Seit Beginn der Woche hat der 55-Jährige die Mannschaft versammelt. "Wir waren noch nicht so oft zusammen. Deswegen ist es wichtig, dass wir jetzt einmal einige Tage am Stück konzentriert arbeiten können", sagt der Leverkusener Daniel Schwaab, nach dem Aufstieg von Spielführer Jerome Boateng (Hamburger SV) zum A-Team einer von noch fünf verbliebenenen Profis, die im Juni den EM-Titel gewannen.
Boateng ist dafür nach Mesut Özil, Marko Marin, Andreas Beck, Manuel Neuer und Sami Khedira schon der sechste Europameister, der den Aufstieg geschafft hat. Für die aktuellen Spieler ein zusätzlicher Ansporn. "Da denkt man, die haben es geschafft. Das spornt auf jeden Fall an", sagt Innenverteidiger Holger Badstuber von Bayern München, dem Bundestrainer Joachim Löw kürzlich vorsichtig Hoffnungen auf eine Teilnahme an der WM 2010 gemacht hat.
Müller und Schieber sollen stürmen
Gleiches gilt für Klubkollege Thomas Müller, der gemeinsam mit dem Stuttgarter Julian Schieber wohl das Sturmduo bilden wird. "Was im letzten Vierteljahr passiert ist, konnte man so nicht erwarten", sagt Adrion über Müller, für den der bei Bayern so große Name ebenso wenig Belastung war wie die millionenschwere Konkurrenz im Sturm.
Die fünf Absagen grämen den Coach indes trotz der Findungsphase nicht. "Alle Absagen waren begründet und der Kern der Mannschaft ist beisammen", erklärt er. Und Boatengs Aufstieg freut ihn sogar: "Schließlich wollen wir doch das Sprungbrett sein."