Dortmund. Der BVB-Geschäftsführer hatte sich über die Worte des Rekordnationalspielers zu Mats Hummels' Kabinenbesuch vor dem Gipfel gegen den FC Bayern beschwert. Sky-Experte Matthäus legt nun nach.
- Lothar Matthäus wehrt sich gegen Äußerungen von Hans-Joachim Watzke
- Der BVB-Geschäftsführer hatte sich über Matthäus' Worte zu Mats Hummels' Kabinenbesuch beschwert
- „Von mir aus kann Herr Watzke gerne kotzen", erklärte Matthäus
Hans-Joachim Watzke hat sich in der jüngeren Vergangenheit zu einem Lautsprecher der Liga entwickelt. Diese Rolle hat er von Uli Hoeneß übernommen, der ja bekanntermaßen privat bedingt aus dem Scheinwerferlicht gewichen ist, mit seiner für Freitag bei der Mitgliederversammlung geplanten Wiederwahl zum Präsidenten des FC Bayern aber dorthin wieder zurückkehren wird. Lautsprecher werden von vielen Menschen wahr genommen, auf sie wird reagiert. So wie im Fall der Aussagen des BVB-Geschäftsführers jetzt von Lothar Matthäus – woraus sich ein kleines Wortgefecht anzubahnen scheint.
BVB-Boss Watzke: "Da muss ich kotzen"
Watzke hatte bei der Aktionärsversammlung von Borussia Dortmund am Montag in deutlichen Worten sein Unwohlsein über die Einschätzung des Rekordnationalspielers Matthäus zu Mats Hummels' Besuch in der BVB-Kabine vor dem Liga-Gipfel am vergangenen Samstag geäußert. „Wenn ich dann höre, das sei unprofessionelles Verhalten, muss ich kotzen“, sagte Watzke vor den Aktionären, „das zeig noch mal Mats' menschliche Qualitäten.“ Weltmeister Hummels stand am Samstag erstmals nach acht Jahren in Dortmund seinen Schwarz-Gelben in einem Bundesligaspiel wieder gegenüber. Im Sommer war der Borussen-Kapitän für 35 Millionen Euro zum FC Bayern gewechselt – die besondere Zeit beim BVB war für ihn aber Anlass genug, vor statt üblicherweise nach dem Bundesligaspiel die alten Kollegen zu besuchen.
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Lothar Matthäus, der als Experte für Sky bei den Samstagabendspielen im Einsatz ist, sah darin ein unprofessionelles Verhalten. „Ich habe 22 Jahre Profifußball gespielt und weiß aus eigener Erfahrung, dass bei so etwas ein paar Prozent Schärfe und Konzentration verloren gehen“, sagte der 55-Jährige nun der Bild-Zeitung, „vor einem Spiel müssen alte Freundschaften begraben sein – danach ist das kein Problem.“ Matthäus sieht in der Aktion sogar eine mögliche Nachlässigkeit Hummels' bei der Vorarbeit von Mario Götze zu Pierre-Emerick Aubameyangs entscheidendem Tor: „Ich meine, dass Hummels bei der Hereingabe von Götze aktiver und aggressiver hätte sein können.“ Auch an Hans-Joachim Watzke richtete Lothar Matthäus noch einige Worte: „Von mir aus kann Herr Watzke gerne kotzen.“ (ab)