Mailand. . Ilkay Gündogan überzeugt im DFB-Trikot gegen Italien. Den Boss lässt er aber nicht raushängen. Den Schalker Leon Goretzka lotst der Ex-BVB-Profi aber.

Wer ist hier der Boss? Das sollte Ilkay Gündogan beantworten. Was ihn zuversichtlich stimme, dass er nach den tollen Auftritten zuletzt in Abwesenheit von Toni Kroos und Mesut Özil auch in Zukunft der Chef im Mittelfeld der deutschen Nationalelf bleibe, wurde der 26-Jährige nach dem 0:0 gegen Italien gefragt. „Ich will hier nicht Chef werden“, sagte Gündogan. Aber: „Ich will in Zukunft eine wichtige Rolle in dieser Mannschaft einnehmen.“

Gündogan führt Löws Team an

Wahrscheinlich ist, dass der Ex-Dortmunder schon zu den Chefs im Team von Bundestrainer Joachim Löw gehören würde, hätte er nicht die WM 2014 und die EM 2016 verletzt verpasst. Doch nun ist der Mittelfeldspieler von Manchester City in einer derart bestechenden Form, dass er Löws Elf anführen kann, wenn andere fehlen. In den drei Partien gegen Nordirland (2:0), San Marino (8:0) und Italien (0:0) war Gündogan der Beste auf dem Feld.

„Ich will meinen besten Fußball spielen, und ich bin im Moment auf einem guten Weg dorthin, auch wenn noch mehr drin ist“, sagte er.

Neben Gündogan ragte in Italien der Schalker Leon Goretzka heraus. Ihn arbeitete Gündogan im deutschen Mittelfeld so gut ein, dass der 21-Jährige später witzelte: „Er hat ja auch eine Bochumer Vergangenheit. Da haben wir vermutlich die gleichen Dinge in der Jugend gelernt, deswegen hat es gut funktioniert.“ Gündogan und Goretzka wurden einst beim VfL Bochum ausgebildet. Gegen Italien zeigte Goretzka, welch famose Kombination aus Technik, Geschwindigkeit und Spielverständnis er Löw anbieten kann. Er habe sich nur an die Anweisung seiner Mitspieler gehalten, sagte Goretzka. Der Nebenmann war Gündogan – also doch schon der Chef.