Essen. Nationalspieler Mats Hummels hat in einem Interview mit Bild am Sonntag verraten, dass er lieber Champions-League-Sieger als erneut Weltmeister würde. Ein Kommentar.
Sollte Joachim Löw den bewährten Abwehrspieler Mats Hummels am besten gar nicht erst für die Weltmeisterschaft 2018 nominieren, weil der jetzt schon sagt, er würde lieber zum ersten Mal Champions-League-Sieger als zum zweiten Mal Weltmeister? Muss nicht jeder Profi zu jeder Zeit den maximalen Erfolg anstreben? Ist Hummels etwa nicht ehrgeizig genug?
Auch interessant
Gemach. Hummels hat auf eine Entweder-oder-Frage nicht ausweichend geantwortet, sondern ehrlich. Er hat sich nicht für das mittlerweile übliche, weichgespülte Gebrabbel entschieden, sondern für eine konkrete Stellungnahme. Man kann das unklug nennen, na klar, vielleicht sogar unprofessionell. Ein erfahrener Nationalspieler wie der Bayern-Verteidiger hätte sich Kritik ersparen und sagen können: Das ist doch keine Frage, ich will natürlich immer gewinnen. Viele seiner Kollegen hätten sicher noch die unerträgliche Phrase hinzugefügt, „der Mannschaft helfen“ zu wollen.
Wollen wir nicht mutige Profis, die auch mal anecken?
Also: Was wollen wir? Wollen wir gleichgeschaltete Interview-Roboter, die ausschließlich das sagen, was ihre Medienberater und ihre Arbeitgeber hören und lesen wollen? Oder wollen wir mutige Profis, die auch mal anecken? Wir diskutieren doch über die Aussage von Hummels, weil sie aus dem Rahmen fällt. Und, mal ehrlich: Glaubt wirklich jemand, Mats Hummels würde sich in einem WM-Finale 2018 in Russland nicht voll verausgaben?