Essen. Nach seiner Vertragsverlängerung holte Bundestrainer Joachim Löw den ehemaligen Mittelstürmer Miroslav Klose zurück zum DFB.
Der Abschied passt zu ihm. Zu dem Mann, der spektakuläre Tore schießen konnte, der diese Treffer mit einem nicht minder spektakulären Salto feiern konnte. Zumindest so lang seine Knochen das verlässlich mitmachten. Diese Knochen sind jetzt mittlerweile 38 Jahre alt. Miroslav Klose, der Nationalstürmer von einst, war abseits des Platzes stets ein Spieler von spektakulärer Unaufgeregtheit. Und so gerät nun auch sein Adé. Als Pressemitteilung kommt es daher. Versandt vom Deutschen Fußball-Bund. Inhalt: Miroslav Klose beendet seine aktive Fußball-Karriere. Das ist nicht überraschend, aber doch eine große Sache. Mit ihm geht eine stille Legende. Aber er kehrt im gleichen Moment zurück.
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Sein Vertrag bei Lazio Rom war im Sommer ausgelaufen. Für ihn war offenbar keine weitere Verwendung mehr. Er suchte nach etwas, das ihm eine Perspektive bot. Und er findet sie, auch das steht in der Botschaft, im Schoß des DFB: Klose wird Deutschlands bekanntester Auszubildender. Der Weltmeister von 2014 absolviert unter Bundestrainer Joachim Löw, der seinen Vertrag am Montag erst bis 2020 verlängert hatte, ein individuelles Ausbildungsprogramm mit dem klaren Ziel, die Trainerlaufbahn einzuschlagen.
Schon in diesem Monat beim Team
„In der Nationalmannschaft habe ich meine größten Erfolge gefeiert, diese Zeit war wunderschön und bleibt unvergessen. In den vergangenen Monaten ist in mir der Gedanke gereift, auf dem Platz bleiben zu wollen, dabei aber eine neue Perspektive einzunehmen, nämlich die eines Trainers“, sagt Klose zu seinem überraschenden Transfer. Die Ausbildung beginnt sofort. Schon bei den nahenden Länderspielen am 11. November in San Marino und vier Tage später in Italien wird Klose dabei sein.
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Dann sind sie wieder vereint: Löw und Klose. Der ewige Bundestrainer und sein ewiger Mittelstürmer. An ihm hielt Löw fest, selbst wenn dieser vom Strand aus das Meer nicht traf. Solche Phasen hatte es ja gegeben, wohlgemerkt im Verein, selten aber in der Nationalmannschaft. Dort funktionierte Klose, vor allem dann, wenn er am dringendsten gebraucht wurde: bei den Turnieren. Manchmal schleppte er sich zur Nationalelf, um dann wieder ganz der Alte zu sein. 16 Treffer hat er allein bei Weltmeisterschaften geschossen, 137 Länderspiele hat er bestritten. Es sagt viel aus, dass Löw seinen verlorenen Sohn in anderer Funktion zurückholt. Er vertraut Bewährtem, das weiß man. Auf diese Weise führt er den elitären schwarz-rot-goldenen Zirkel seit nunmehr zehn Jahren und laut seines neuen Vertrages noch weitere vier. „Herz und Hirn haben gleichermaßen Ja gesagt“, meinte Löw zu seiner wenig überraschenden Vertragsverlängerung am Montag. Das Ziel ist es, den mit dem Spieler Klose gewonnenen WM-Titel 2018 in Russland zu verteidigen. Vielleicht ja dieses Mal mit dem Auszubildenden Klose.
„Er ist ein Vorbild als Mensch und Sportler, der dem Team und dem Erfolg alles unterordnet. Mit seinem Blick und seiner Erfahrung kann ich ihn mir künftig sehr gut als Trainer vorstellen“, nennt der Bundestrainer die Vorzüge seines Verbündeten Klose. Der schafft, was er immer schon schaffte: abgeschrieben zu sein und im gleichen Moment zurückzukommen.