Hamburg. Beim 3:0-Sieg der deutschen Elf gegen Tschechien hatte Mats Hummels als Verteidiger nicht viel zu tun. Er glänzte dennoch mit Weltklasse-Pässen.

Noten von 1 bis 3 - so bewerten wir die Leistung der deutschen Nationalelf gegen Tschechien.

Torwart und Abwehr:

  • Manuel Neuer: Hatte sogar noch weniger zu tun als vor zwei Wochen an gleicher Stelle als Bayernkeeper gegen den HSV. Kaum jemand hätte es bemerkt, wenn der Torhüter in der ersten Halbzeit in Richtung Hamburger Kiez verschwunden wäre. Im zweiten Durchgang durfte er immerhin einmal die Fäuste hochreißen, was ihm ohne Fehl und Tadel gelang. Note: 3

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  • Joshua Kimmich: Bestätigte seine Turboentwicklung, auch wenn der Münchner ausnahmsweise mal nicht das Tor traf, dafür aber eines vorbereitete. Der Defensivallrounder hat als erster ernsthaft das Zeug dazu, rechts in der Abwehrkette in Philipp Lahms übergroße Fußstapfen zu treten. Note: 2
  • Jerome Boateng: Der Weltklasse-Verteidiger stand ausnahmsweise mal im Schatten seines herausragenden Nebenmanns. Dabei soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass auch seine Pässe quer über den Platz meistens ihr Ziel erreichten. Note: 2
  • Mats Hummels: Es wurde viel über die happigen Preise für einen Tribünenplatz gemäkelt. Doch alleine Hummels‘ haargenauen Diagonalpässe waren jeden Cent wert. Der Münchner Innenverteidiger schaffte das Kunststück, bester Mann auf dem Platz zu sein, obwohl Deutschlands Defensive überhaupt nicht gefordert wurde. Hummels passte mit recht, mit links, mit dem Außen- und dem Innenrist, der Abwehrmann marschierte, dribbelte und stand auch dann goldrichtig, als tatsächlich mal ein tschechischer Befreiungsschlag in der deutschen Hälfte landen sollte. Note: 1
  • Jonas Hector (bis 68.): Nach einer soliden ersten Halbzeit ging ihm das zunehmend rechtslastige Spiel derart auf die Nerven, dass er kurzerhand einen Gang hochschaltete und einfach mal ein Tor von links aus vorbereitete. Durfte zur Belohnung frühzeitig unter die warme Dusche. Note: 3

Mittelfeld:

  • Toni Kroos (bis 75.): Der König der Pässe reichte das Zepter für einen Abend an seine Kollegen aus der Innenverteidigung weiter. Nahm sich stattdessen die Freiheit, einfach mal selbst ein Tor zu erzielen. Note: 3
  • Sami Khedira: Immer dann, wenn die Tschechen doch mal mutiger wurden, stand am Ende der Bemühungen irgendwo im Mittelfeld der Turiner Spaßverderber. Note: 3

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  • Thomas Müller: Zwei Tore, dazu an fast jeder weiteren Torchance irgendwie beteiligt. Job erledigt. Note: 2
  • Mesut Özil: Er ist und bleibt ein Spaßfußballer. An guten Tagen ist der Londoner fast alleine sein Eintrittsgeld wert. Und am Sonnabend war ein guter Tag. Note: 2
  • Julian Draxler (bis 80.): Hatte das Pech, in einer extrem rechtslastigen Partie auf der linken Seite zu spielen. Im zweiten Durchgang etwas aktiver. Note: 3

Sturm:

  • Mario Götze: Ein 1,76 Meter kleiner Sturmriese. Sorgte für enorm viel Wirbel – und für den einen oder anderen Abseitspfiff zu viel. Trotzdem: Note: 2

Die Eingewechselten:

  • Benedikt Höwedes (ab 68.): Als er kam, schwappte die Laola durch den Hamburger Volkspark. Einen kausalen Zusammenhang gibt es allerdings nicht. Ohne Note
  • Julian Brandt (ab 80.): Durfte mitfeiern. Ohne Note
  • Ilkay Gündogan (ab 75.): Comebacker. Ohne Note