Essen. Der HSV hat gegen den FSV Zwickau mit 1:0 gewonnen. Den Siegtreffer erzielte das Supertalent Alen Halilovic. Die Hamburger taten sich lange schwer.
Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat seine Auftakthürde im DFB-Pokal dank eines Geistesblitzes von Supertalent Alen Halilovic genommen, ist aber mit mehr Mühe als gedacht in die zweite Runde eingezogen. Die offensiv lange zu zaghafte Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia setzte sich beim bissigen Drittliga-Aufsteiger FSV Zwickau mit 1:0 (0:0) durch.
Der im Sommer für fünf Millionen Euro vom FC Barcelona verpflichtete Halilovic sorgte acht Minuten nach seiner Einwechslung mit einer sehenswerten Einzelaktion für die Entscheidung. In seinem ersten Pflichtspiel traf der 20-Jährige von der Strafraumgrenze (70.). Bis zum Bundesligastart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den FC Ingolstadt wartet trotzdem noch viel Arbeit auf den HSV.
Doch immerhin: Nach dem blamablen Erstrundenaus im Vorjahr beim Viertligisten Carl Zeiss Jena (2:3 n.V.) schaffte es der dreimalige Pokalsieger wieder in die nächste Runde. Die Zwickauer von Trainer Torsten Ziegner verpassten hingegen eine ähnliche Sensation wie zuletzt vor 20 Jahren. 1996 hatten die Westsachsen Bundesligist 1. FC Köln ausgeschaltet (3:1) und stießen bis ins Achtelfinale vor.
Vor 10.134 Zuschauern bei der Eröffnung des neuen Zwickauer Stadions spielte der DDR-Meister von 1950 von Anfang an gut mit, tat sich aber zunächst schwer, gegen die ballsicheren Hamburger echte Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Der HSV hatte die Kontrolle über das Spiel und agierte druckvoll, kam durch den ehemaligen Berliner Bobby Wood (13.) in der Anfangsphase der recht langweiligen ersten Halbzeit jedoch selbst auch nur zu einer echten Chance.
Die Hamburger hatten sich in den vergangenen Wochen mit Spielern für rund 25 Millionen Euro vor allem in der Offensive verstärkt. Das klare Ziel: Nach Platz zehn in der abgelaufenen Saison soll es in der neuen Spielzeit weiter nach vorne gehen. Im ersten Pflichtspiel stand 14-Millionen-Mann Filip Kostic auf der linken Seite bereits in der Startelf, auch Michael Gregoritsch im Zentrum und Wood im Sturm durften von Anfang an ran. Dafür musste Angreifer Pierre-Michel Lasogga auf der Bank Platz nehmen.
Dass der HSV fast in Führung gegangen wäre, lag zunächst aber nicht an der eigenen Offensive. Zwickaus Patrick Göbel wollte eine harmlose Flanke von Nicolai Müller im eigenen Strafraum klären, köpfte den Ball aber unglücklich an den eigenen Pfosten (36.). Aaron Hunt (44.) ließ kurz vor der Pause die beste Chance der Gäste ungenutzt.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Druck und zwangen den haushohen Favoriten kurzzeitig mehr in die eigene Hälfte, ehe Hamburg das Spiel wieder an sich riss. Allerdings erneut, ohne durch Torgefahr zu überzeugen. Vielleicht auch deswegen brachte Labbadia in der 62. Minute Halilovic. Der Kroate fügte sich schnell ins Spiel ein und konnte im Mittelfeld überzeugen. Wood (75.) traf außerdem noch den Pfosten.
Sandhausen ringt Paderborn im DFB-Pokal nieder
Fußball-Zweitligist SV Sandhausen hat mit einem Kraftakt das vierte Erstrunden-Aus im DFB-Pokal seit 2010 vermieden. Bei Zweitliga-Absteiger SC Paderborn setzte sich das Team von Trainer Kenan Kocak durch ein Last-Minute-Tor von Tim Kister (90.+1) mit 2:1 (1:0) durch. Paderborns Neuzugang Sven Michel (50.) hatte zwischenzeitlich die Sandhäuser Führung durch Richard Sukuta-Pasu (18., Foulelfmeter) ausgeglichen.
Die Gastgeber präsentierten sich vor 4436 Zuschauern zunächst engagierter und leidenschaftlicher. Sandhausen, das fast auf den Tag genau vor einem Jahr in einem Zweitligaduell 6:0 in Paderborn gewonnen hatte, ging allerdings durch Sukuta-Pasus Strafstoß in Führung. Der Angreifer war zuvor von SCP-Verteidiger Thomas Bertels von den Beinen geholt worden.In der überaus umkämpften und keineswegs hochklassigen Partie erwischte Paderborn den perfekten Neustart nach dem Seitenwechsel: Michel behauptete sich rustikal, aber fair gegen Philipp Klingmann und vollstreckte mit einem Flachschuss zum 1:1. Paderborn war in der Folge lange die bessere Mannschaft, doch nach einem Freistoß zerstörte Kister die Hoffnungen der Hausherren.
Aufseiten der Paderborner überzeugten Abwehrchef Tim Sebastian und Torschütze Michel, beim SVS waren Keeper Marco Knaller und Verteidiger Leart Paqarada die besten Spieler. (sid)