Liverpool. Der FCA verpasst durch die 0:1-Niederlage bei Jürgen Klopps FC Liverpool den Einzug ins Achtelfinale der Europa League. Das Tor erzielte Milner.

Im Stadion an der Anfield Road spielen zu dürfen, hatte Trainer Markus Weinzierl gesagt, sei wie Weihnachten und Ostern zusammen. Das galt am Donnerstagabend aber nur für seine Spieler des FC Augsburg, für die es auch deshalb etwas Besonderes war, weil der Verein vor zehn Jahren noch in Pfullendorf und auf anderen weniger legendären Fußballplätzen gekickt hatte. Für den Gastgeber FC Liverpool dagegen strahlte dieses Rückspiel in der Zwischenrunde der Europa League weitaus weniger Charme aus. Erstens aus Routine, in diesem Stadion aufzulaufen. Zweitens wegen des Gegners, der in England kaum bekannter ist als Pfullendorf. Und vor allem drittens, da für die Mannschaft des Trainers Jürgen Klopp am Sonntag das gefühlt weitaus wichtigere League-Cup-Finale gegen Manchester City ansteht, zudem im Londoner Wembley-Stadion, das auch Liverpooler Fußballern Ehrfurcht abverlangt.

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Neben der Aussicht, in zwei Tagen den ersten Titel mit Klopp zu gewinnen, wahrte der FC Liverpool auch die Chance auf einen zweiten. Durch das 1:0 (1:0) gegen den FCA zog der 18-malige englische Meister ins Achtelfinale der Europa League ein. James Milner hatte das dafür nötige Tor per Handelfmeter in der fünften Minute erzielt. Für die Augsburger ist das erstmalige Abenteuer in Europa damit beendet, der Verbleib in der Bundesliga bleibt als Saisonziel.

43 Sekunden waren erst vergangen

Das Spiel begann aus Sicht der ersatzgeschwächten Augsburger wie erhofft, mit einem Konter, an dessen Ende Caiuby jedoch freistehend über das Tor schoss. 43 Sekunden waren da erst vergangen. Allerdings folgte dieser Großchance rasch die erste Ernüchterung für den FCA. Dominik Kohr nahm bei einem Kopfballduell im Strafraum eigentlich ohne Not die Hand zur Hilfe, der französische Schiedsrichter Clément Turpin zeigte auf den Punkt, Milner verwandelte den Elfmeter sicher. An der Ausgangslage für die Augsburger änderte das Gegentor nach dem 0:0 aus dem Hinspiel vor einer Woche allerdings wenig. Ein Tor genügte ja weiterhin, um eine Runde weiterzukommen.

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Die Chancen dafür stellten sich durchaus ein, und mit etwas präziser und konsequenter ausgespielten Angriffen hätten mehr Möglichkeiten herausspringen können als jene beiden der ersten Halbzeit. Ein Distanzschuss von Kostas Stafylidis nach 25 Minuten, den Torwart Simon Mignolet etwas unsicher klatschen ließ, war die erste. Caiubys Abschluss aus spitzem Winkel am Tor vorbei, nachdem er Mignolet bereits umkurvt hatte, die zweite (35.). Unverkennbar waren in vielen weiteren Szenen die Defizite in Liverpools Defensive, die zudem auch mit dem deutschen Nationalspieler Emre Can Probleme im Aufbau hatte.

In der Offensive allerdings verfügt der Tabellenachte der Premier League über einige feine Kicker. Zu bestaunen war dies auch mehrfach bei den Spielzügen samt Gelegenheiten von Philippe Coutinho (22.), des ehemaligen Hoffenheimers Roberto Firmino (27.) und Daniel Sturridge (39.), die Torwart Marwin Hitz allesamt stark parierte. Vor allem sein Reflex, mit dem der Schweizer Firminos direkten Abschluss über die Latte lenkte, war beachtlich.

Offene Begegnung

Auch in der zweiten Halbzeit blieb es eine offene Begegnung, da Sturridge bald nach Wiederanpfiff knapp am Tor vorbeischob (49.) und Liverpool trotz weiterer guter Chancen die Vorentscheidung verpasste. Und als Tobias Werner freistehend vor Mignolet den möglichen Ausgleich vergab (70.), schrammte der FCA sehr knapp an der Überraschung vorbei.