Essen. Die zunehmende Unruhe beim FC Bayern wird nicht von außen in den Klub getragen, wie Sammer argwöhnt. Sie hat mit Pep Guardiola zu tun. Ein Kommentar
Kolportierte Unstimmigkeiten im Kader, Maulwurf-Suche und nun auch noch Alkohol-Gerüchte um Arturo Vidal: Nach dem unrunden, obendrein durch Verletzungen überschatteten Beginn der entscheidenden Saison-Phase ist es beim FC Bayern vorbei mit der Gelassenheit.
Genervt wirkt vor allem Matthias Sammer. Dass der Hauptgrund die zunehmenden Diskussionen um mögliche Auswirkungen des bevorstehenden Trainer-Weggangs sein dürften, ist kein Hirngespinst. Erst Recht kein Ausdruck einer Verschwörung gegen den Rekordmeister, wie Bayerns Sportvorstand argwöhnt.
Probleme für den Rest der Spielzeit
Vielmehr stecken die Münchener fraglos in einem Dilemma, das viele Klubs kennen. Im letzten Vertragslaufjahr eines Trainers ist es für beide Parteien zwingend, Monate vor dem Saisonende für klare Verhältnisse zu sorgen. So oder so. Aber es bedeutet auch: Entscheidet sich eine Seite, das Vertragsverhältnis nicht zu verlängern, entstehen gewöhnlich für den Rest der Spielzeit Probleme.
Mit diesem nicht zu verhindernden Szenario hätten die Bayern grundsätzlich wohl auch leben können. Aber dass ihnen Pep Guardiola das Heft des Handelns aus der Hand genommen hat, muss unerträglich sein für einen „Mia-san-Mia“-Verein, nach dessen Selbstverständnis der Klub entscheidet, ob und wann ein Trainer zu gehen hat.