Manchester. Nach dem 4:1 bei Manchester City verneigen sich die englischen Medien vor Jürgen Klopp. Der nächste Top-Klub wurde in die Schranken gewiesen. Der Coach des FC Liverpool sieht noch Verbesserungsbedarf. Zwei frühere Bundesligaprofis blühen unter dem Ex-Dortmund-Trainer auf.
Nach nur sechs Wochen liegt Fußball-England Jürgen Klopp zu Füßen. Mit dem 4:1 bei Manchester City stürzte der deutsche Coach mit dem FC Liverpool nicht nur den Tabellenführer, sondern hinterließ auch bei der zu Übertreibungen neigenden Presse auf der Insel richtig Eindruck. "Das war Klopp. Das war seine Ankündigung. Das war seine Absichtserklärung. Das war seine Inspiration dargestellt und schön in einer beeindruckenden Teamleistung", schrieb die Boulevard-Zeitung "Daily Mirror": „Jetzt ist offiziell, Jürgen Klopp ist in England angekommen. Dieses Spiel war seine große Ansage, dieses Spiel war sein Statement, dieses Spiel hat seine Inspiration in aller Deutlichkeit und Schönheit zum Ausdruck gebracht.“
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Begeistert zeigten sich auch die oft spitzzüngigen Experten über die Art und Weise, wie der FC Liverpool den favorisierten Gegner in dessen Stadion förmlich auseinandernahm. "Sie hatten einen Plan, den sie brillant ausgeführt haben", sagte Englands Ex-Nationalspieler Gary Neville bei "Sky Sports". "Fantastischer Fußball von Liverpool", schwärmte Sturm-Legende Gary Lineker bei Twitter.
"Als hätte Liverpool einen Mann mehr auf dem Feld"
Nach dem Eigentor von City-Abwehrspieler Eliaquim Mangala (7. Minute), brillierte das brasilianische Offensiv-Duo Philippe Coutinho und Robert Firmino. Das 2:0 (23.) legte Firmino seinem Landsmann auf, beim dritten Treffer war es umgekehrt. Nach dem Anschlusstreffer durch Sergio Aguero (44.), sorgte Abwehrspieler Martin Skrtel für den für City noch schmeichelhaften 4:1-Endstand (81.). "Es war so, als hätte Liverpool einen Mann mehr auf dem Feld", bemerkte "The Sun". LFC-Spieler Adam Lallana schwärmte: „Was für ein Gefühl Klopp den Spielern gibt! Man will für ihn laufen. Man möchte für ihn und für die Jungs auf dem Rasen sterben!"
Vor allem der Ex-Hoffenheimer Firmino blüht seit dem Klopp-Antritt förmlich auf. "Ich hab bereits gesagt, dass ich seine Qualitäten sehr gut kenne", erklärte Klopp. Auch der deutsche Nationalspieler Emre Can wird im Mittelfeld immer mehr zum Leistungsträger. "Sie haben alle Klopp zu danken. Der Einfluss des deutschen Trainers auf die Spieler in so kurzer Zeit ist außergewöhnlich", schrieb der "Telegraph".
Als Tabellenneunter ist Liverpool mit 20 Punkten wieder auf Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen. Klopp sieht nach der starken Leistung seiner Elf noch Luft nach oben. "Heute war es sehr gut, aber nicht perfekt. Wir können noch besser verteidigen", sagte der 48-Jährige. "Aber bei einem 4:1 bei Man City sollte es schon eine gute Leistung gewesen sein - es war eine sehr gute."
Leicester neuer Spitzenreiter der Premier League
Durch die City-Pleite ist überraschend Leicester City (28) neuer Spitzenreiter. Das Team des Ex-Nationalspielers Robert Huth gewann ohne Probleme bei Newcastle United mit 3:0. Stürmer Jamie Vardy traf mit seinem 13. Saisontreffer auch im zehnten Ligaspiel hintereinander und egalisierte den Rekord des Ex-HSV-Stars Ruud van Nistelrooy.
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Neuer Zweiter ist Bastian Schweinsteiger mit Manchester United (27), das 2:1 beim FC Watford gewann - auch dank eines Watford-Eigentores mit hohem Schweinsteiger-Anteil. Die Red Devils profitierten von der 1:2-Niederlage des FC Arsenal (26) bei West Bromwich Albion. Weltmeister Mesut Özil legte die Führung durch Olivier Giroud auf, doch die Gastgeber drehten innerhalb von fünf Minuten die Partie. "Es war wie ein Albtraum", schimpfte Trainer Arsène Wenger. Die Mannschaft von Özil und Per Mertesacker rutschte auf Rang vier ab.
Durchatmen im Tabellenkeller kann der FC Chelsea und Startrainer José Mourinho. Durch das Tor von Diego Costa (64.) gelang dem kriselnden Titelverteidiger beim 1:0 gegen Norwich City der vierte Saisonsieg. (dpa/we)