Paris. “Für mich tritt der Sport oder die Gegentore in den Hintergrund“, sagte Bundestrainer Löw nach der Niederlage des DFB-Teams in Frankreich.
Unmittelbar nach dem Abpfiff spielte die Niederlage angesichts der schrecklichen Ereignisse in Paris überhaupt keine Rolle mehr. "Wir sind alle erschüttert und schockiert", sagte Bundestrainer Joachim Löw am Freitagabend in der ARD nach der 0:2-Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich. "Für mich tritt der Sport oder die Gegentore in den Hintergrund." Teammanager Oliver Bierhoff sprach von "großer Unsicherheit, großer Angst und großer Betroffenheit".
Im Stade de France waren in der ersten Halbzeit mehrere Explosionsgeräusche zu hören. Zunächst wusste aber niemand, worum es sich dabei handelte. Etwa eine halbe Stunde vor Ende der Partie in Saint-Denis machten erste Gerüchte von Bombenexplosionen die Runde. Dort sollen drei Menschen ums Leben gekommen sein.
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Hubschrauber kreisten über dem Stadion. Hinaus kam zunächst keiner mehr, mit einem Sicherheitsband war das Stadion abgeriegelt. Später durften Menschen aber doch das Stadion verlassen, anders als sonst nach Fußballspielen gingen sie zum Teil zügig das Gelände. Andere aber strömten auf den Rasen und versammelten sich dort.
Die Delegation des Deutschen Fußball-Bundes wollte über eine frühzeitige Abreise - noch vor Sonntag - beraten. Bierhoff hatte die Mannschaft in der Kabine unterrichtet, zu diesem Zeitpunkt war das weitere Vorgehen aber noch nicht absehbar.
Das sportliche Geschehen geriet zur Nebensache. Olivier Giroud (45.+1 Minute) und der eingewechselte André-Pierre Gignac (86.) erzielten die Treffer für die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps. Erstmals in der Amtszeit von Bundestrainer Joachim Löw kassierte die DFB-Auswahl damit in einem Jahr ohne Turnier drei Niederlagen. (dpa)