Paris. Vor dem Testspiel gegen Frankreich lobt Löw Khedira, Gomez und Schalkes Leroy Sané. Erkenntnisse sind dem Bundestrainer wichtiger als das Ergebnis.

Sami Khedira wird gegen Frankreich erstmals in der EM-Saison wieder für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielen. "Ich denke, dass Sami jetzt wieder bereit ist. Er hat einen guten und aggressiven Eindruck im Training gemacht", äußerte Bundestrainer Joachim Löw am Donnerstag nach der Ankunft des Weltmeisters in Paris über den zuletzt oft verletzten Profi von Juventus Turin.

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Khedira soll am Freitagabend (21 Uhr/ARD und in unserem Ticker) im Mittelfeld an der Seite von Kapitän Bastian Schweinsteiger agieren und für Stabilität in der Defensive sorgen. Er habe "noch keine finale Idee" zur Aufstellung, erklärte Löw vor dem Abschlusstraining im Stade de France. "Sechs, sieben Position sind klar, auf drei, vier Positionen ist alles möglich", sagte Löw bei der DFB-Pressekonferenz in Paris. Die offenen Stellen dürften vor allem die Offensive betreffen.

Löw lobt Leroy Sané

So könnte Mario Gomez nach 14 Monaten ein Länderspiel-Comeback feiern. "Er macht einen sehr guten, sehr austrainierten Eindruck. Er hat die unglaubliche Motivation, es zu schaffen zur EM", äußerte Löw über den 30 Jahre alten Mittelstürmer. Noch mehr schwärmte der Bundestrainer vom Schalker Leroy Sané. Löw traut dem Neuling trotz seiner erst 19 Jahre zu, "dass er den Sprung zu uns relativ schnell bewältigen kann". Sané verfüge über Raffinesse im Angriffsspiel.

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In dem Testspiel ist für Löw das Ergebnis zweitrangig. "Erkenntnisse" Richtung EM 2016 hätten für ihn "Priorität". Gastgeber Frankreich zählt der Bundestrainer zu den Topfavoriten auf den EM-Titel 2016. "Insofern hat die Partie eine besondere Brisanz", bemerkte Löw.

Bundestrainer sieht Arbeit durch WM-Affäre nicht belastet

Der 55-Jährige sieht sich akut durch die Turbulenzen innerhalb des DFB nicht in seiner Arbeit als Fußball-Bundestrainer beeinträchtigt. "In meiner Arbeit belastet mich das nicht", sagte er. Trotzdem mahnte Löw eine möglichst rasche Aufarbeitung der Zusammenhänge rund um die Vergabe der WM 2006 an Deutschland an. "Ich wünsche mir eine klare, schnelle, umfangreiche Aufklärung in dieser Sache", sagte der Bundestrainer.

Löw brachte in Paris noch einmal sein Bedauern über den Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zum Ausdruck: "Den Wolfgang habe ich geschätzt, er hatte immer ein offenes Ohr für sportliche Dinge." Gemeinsam mit Manager Oliver Bierhoff habe er die Thematik auch "in aller Kürze" mit der Mannschaft thematisiert. (dpa)