Liverpool. . Dass Jürgen Klopp beim FC Liverpool unterschreibt, ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Nur im Punkt Transfers besteht wohl noch Uneinigkeit.
An der legendären Anfield Road haben die Fans des FC Liverpool ihrem Wunschtrainer Jürgen Klopp längst den „roten Teppich“ ausgerollt, und auch am Verhandlungstisch sind offenbar nur noch letzte Details zu klären. Der Wechsel des früheren Meistertrainers von Borussia Dortmund zu einem der erfolgreichsten Fußball-Kubs der Welt steht nach übereinstimmenden Medienberichten unmittelbar bevor. Spätestens am Donnerstag oder Freitag soll Klopp in England als Nachfolger des beurlaubten Brendan Rodgers präsentiert werden.
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Klopp soll beim 18-maligen englischen Meister und achtmaligen Europacupsieger einen Dreijahresvertrag erhalten. Klar ist demnach auch, dass der Coach seine beiden Assistenztrainer Zeljko Buvac und Peter Krawietz mit auf die Insel nimmt. Verhandlungsbedarf bestand indes noch in Sachen Spielertransfers. Bei Liverpool entscheidet ein Transferkomitee über die Verpflichtung und den Verkauf von Spielern.
Liverpool mit schwacher Transferpolitik
Allerdings will Klopp das letzte Wort bei Neuverpflichtungen haben. Ein verständliches Ansinnen angesichts der schwachen Einkaufspolitik des Traditionsklubs. Ausgaben in Höhe von 300 Millionen Pfund stehen in der Ära Rodgers Einnahmen von nur 200 Millionen gegenüber. Auf einen Titel warten die Fans - abgesehen vom unbedeutenden Liga-Pokal - aber seit dem FA-Cup-Erfolg 2006.
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Der frühere Dortmunder, der bereits grundsätzlich seine Bereitschaft für einen Wechsel nach Liverpool („ein großartiger Klub“) signalisiert hat, weilte am Montag noch bei einer Trainertagung in Leverkusen. Den England-Deal sollen nun seine Berater fixieren. „Es gibt nichts zu sagen. Weder hü noch hott. Ich fahre jetzt nach Hause“, sagte er gut gelaunt.
Ancelotti aus dem Rennen
Beim Trainer-Casting hat Klopp offenbar hochrangige Kollegen ausgestochen. Insbesondere Carlo Ancelotti - immerhin Champions-League-Sieger mit dem AC Mailand und Real Madrid - wurde ebenfalls hoch gehandelt. Doch die Fenway Sports Group, die als Eigentümer des Klubs fungiert, soll sich klar für Klopp ausgesprochen haben. Diese Meinung wurde nach Rücksprache mit Verantwortlichen aus Dortmund demnach nur bestätigt.
Zudem hat Carlo Ancelotti ein sofortiges Engagement nahezu ausgeschlossen. "Ich genieße gerade meine Zeit, aber natürlich möchte ich zurückkommen, trainieren und arbeiten, weil es meine Leidenschaft ist", sagte der frühere Coach von Real Madrid und des FC Chelsea am späten Dienstagabend in London der Nachrichtenagentur AP, betonte aber: "Ich möchte mir meine Zeit zur Erholung nehmen, aber in der nächsten Saison bin ich bereit."
Für den Großteil der Experten ist ohnehin klar, dass Klopp für Liverpool, das über ähnlich enthusiastische Fans wie Dortmund verfügt, der ideale Mann ist. „Jürgen Klopp und Liverpool wären ein gutes Paar“, meinte „Kaiser“ Franz Beckenbauer und sieht es ähnlich wie Felix Magath. „Liverpool und Klopp, das würde passen“, sagte der bislang einzige deutsche Premier-League-Coach, der den FC Fulham betreut hatte.
Klopps Debüt wohl gegen Tottenham
In Liverpool hatten am Montag 1000 Fans an einer Umfrage des „Liverpool Echo“ teilgenommen, mit klarem Ergebnis: 63 Prozent wollen den Ex-Dortmunder auf der Trainerbank sehen, nicht ganz 20 Prozent waren für Ancelotti. Nur 1,3 Prozent und damit etwa ein Dutzend Teilnehmer gaben ihre Stimme dem deutschen Ex-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann. So spricht alles dafür, dass Klopp am 17. Oktober beim Auswärtsspiel in Tottenham sein Debüt auf der Liverpool-Bank gibt. (mit dpa)