Essen. Von vier Pokaltagen bleiben jene Bilder hängen, die am wenigsten mit Sport zu tun haben. Nun muss ein Selbstreinigungsprozess von den Fans ausgehen.

An vier Tagen haben die Fußballvereine bis Montagabend viel Vorfreude gemacht auf den Bundesligastart am kommenden Freitag. Bedauerlich, dass sich die Überschriften, die von den 32 Spielen am meisten hängen bleiben, nicht mit den von den Fans so geliebten Pokalsensationen beschäftigen.

Da ist das Plakat in Duisburg, mit dem ein schwerkranker Mann beleidigt wurde. Die Pyros, die in Essen und am Hamburger Millerntor abgefackelt wurden, sind nervige und gefährliche Begleiter in vielen Stadien. Wer sich mit dem Schuss auf den Mannschaftsbus von Hertha BSC beschäftigt, stellt sich unweigerlich und kopfschüttelnd die Frage: Wo leben wir eigentlich?

Dass Chaoten sich wie am Montagabend beim Spielabbruch in Osnabrück auch immer wieder bemüßigt fühlen, Gegenstände auf gegnerische Spieler oder Schiedsrichter zu werfen, zeigt einmal mehr, wie sehr die Hemmschwelle in Deutschlands Fußballtempeln gesunken ist. Da hilft nur eines: ein entschlossenes Vorgehen. Die Täter gleich im Block stellen und Ordnern übergeben. Also Courage zeigen, auch wenn dies bei gewaltbereiten Fans genauso schwierig ist wie beim U-Bahn-Schläger im Alltag. Denn letztlich ist der Fußball nichts anderes als ein normaler Teil unserer Gesellschaft.