Bremen. Werder Bremen hatte im Play-off-Hinspiel zur Gruppenphase der Europa League zunächst viel Mühe mit dem FC Aktobe. Am Ende siegte die Elf von Thomas Schaaf aber verdient mit 6:3.
Kraftakt statt Spaziergang: Erst nach einem energischen Schlussspurt hat sich Werder Bremen in der Europa League eine gute Ausgangsposition für das Erreichen der Gruppenphase geschaffen. Der deutsche Pokalsieger setzte sich gegen den kasachischen Meister FK Aktobe mit 6:3 (3:2) durch und reist damit trotz der Gegentore mit einem beruhigenden Vorsprung zum Rückspiel in einer Woche nach Zentral-Asien.
Vor 21.446 Zuschauern im Weserstadion mussten die Bremer allerdings erhebliche Startschwierigkeiten überwinden, um am Ende zu einem letztlich standesgemäßen Erfolg zu kommen. Insbesondere in der ersten Stunde wirkte der Bundesliga-Zwölfte unkonzentriert und fahrig und konnte sich erst entscheidend durchsetzen, als die Kraft bei den Gästen spürbar nachließ.
Den Grundstein zum Sieg legten mit jeweils zwei Toren Nationalspieler Mesut Özil sowie Naldo. Der Brasilianer traf in der 36. und 65. Minute, U21-Europameister Özil war in der 28. sowie in der 67. Minute (Foulelfmeter) erfolgreich. Die weiteren Tore für die Norddeutschen markierten U21-Europameister Sebastian Boenisch in der 17., sowie der zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselte Hugo Almeida in der 60. Minute. Für das Team von Coach Wladimir Muhanow trafen Mittelfeldspieler Sergej Strukow in der 21. und 32. Minute sowie Kapitän Sammat Smarkow (87.).
Noch beim Seitenwechsel hatte es überhaupt nicht nach einem derart deutlichen Sieg für die Platzherren ausgesehen. Zu schablonenhaft wurden die Angriffe vorgetragen, zudem erwies sich Aktobe außer bei Standardsituationen als harmlose, aber doch technisch durchaus starke Mannschaft, die Ungereimtheiten in der Defensive der Grün-Weißen konsequent nutzte. Werder-Trainer Thomas Schaaf hielt es bei mehreren Patzern nicht mehr auf seiner Bank, mehrfach rief er erregt ins Spielfeld hinein und versuchte seine Defensivabteilung wachzurütteln.
Erst nach dem Seitenwechsel wurden die Kombinationen der Norddeutschen flüssiger, zudem ging nun auch bei den Gästen die spielerische Linie weitgehend verloren, Offensivaktionen gab es fast gar nicht mehr. Zudem hatten die in der Bundesliga noch sieglosen Bremer im Strafraum weitgehend die Lufthoheit, dies auch, weil Aktobes Torhüter Andrej Sidelnikow bei Flanken, Eckbällen und hohen Hereingaben einen alles anderen als sicheren Eindruck machte.
Nachdem die Grün-Weißen zwischen der 60. und 67. Minute den vorentscheidenden Vorsprung herausgeschossen hatten, steckten sie auch mit Blick auf das Bundesliga-Spiel am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach wieder einen Gang zurück und kassierten noch den dritten Treffer.