Dortmund. Der peruanische Nationalstürmer Claudio Pizarro geht auch in den kommenden drei Jahren für Werder Bremen auf Torejagd. "Ich wollte unbedingt zu Werder zurück", sagte Pizarro.
Das lange Warten hat ein Ende - Werder Bremen hat seinen Wunschstürmer Claudio Pizarro zurück. Der Peruaner, der schon von 1999 bis 2001 sowie auf Leihbasis in der vergangenen Saison für die Hanseaten spielte, wurde nach zähen Verhandlungen vom englischen Premier-League-Klub FC Chelsea losgeeist und am Dienstag als vierter Neuzugang der Bremer vorgestellt. Der 30-Jährige unterschrieb bei Werder einen Drei-Jahres-Vertrag bis 30. Juni 2012 mit beidseitiger Option für ein weiteres Jahr.
"Ich bin sehr froh, dass wir diesen Transfer endlich abschließen konnten", sagte Sportdirektor Klaus Allofs: "Das Thema hat uns ja seit Monaten beschäftigt, und gerade in den letzten Wochen haben wir uns nochmal sehr darum bemüht, die Verpflichtung von Claudio zu realisieren." Laut Allofs ist Pizarro schon am Donnerstag im Playoff-Hinspiel der Europa League gegen FK Aktobe (Kasachstan) für Werder spielberechtigt.
Die Bremer überweisen für Pizarro geschätzte fünf Millionen Euro Ablöse nach London. Beim Gehalt wird der Angreifer, der bei Chelsea angeblich vier Millionen Euro im Jahr verdiente, allerdings Abstriche machen müssen. Im Gespräch waren zuletzt rund drei Millionen Euro.
"Es ist sehr schön, dass ich wieder da bin"
Der Spieler zeigte sich dennoch glücklich mit seiner Rückkehr in die Bundesliga. "Ich wollte unbedingt zu Werder zurück, deshalb ist es sehr schön, dass ich jetzt wieder da bin", erklärte Pizarro, der auch seine Familie mit nach Bremen bringt: "Ich bin noch auf der Suche nach einem schönen großen Haus", so der Torjäger.
Pizarro kam 1999 von seinem Heimatklub Alianza Lima zu Werder und spielte zunächst zwei Jahre bei den Norddeutschen. Danach folgten sechs Jahre beim deutschen Rekordmeister FC Bayern, ehe er 2007 zu Chelsea ging. Beim dreimaligen englischen Meister und Champions-League-Finalisten von 2008 kam er jedoch nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus.
In der vergangenen Saison war Pizarro von Chelsea an Bremen ausgeliehen worden und hatte in 26 Spielen 17 Tore erzielt. Nach der Saison-Vorbereitung und dem Auftakt in England, bei dem er von Trainer Carlo Ancelotti im ersten Ligaspiel gegen Hull City (2:1) nicht mal in den Kader berufen wurde, war er am Montagabend nach Bremen zurückgekehrt.
Werders Transferaktivitäten wohl beendet
Mit der Verpflichtung von Pizarro dürfte Werder seine Transferaktivitäten für die laufende Saison abgeschlossen haben. Der viermalige deutsche Meister hatte zuvor schon die Mittelfeldspieler Marko Marin (Borussia Mönchengladbach/8,0 Millionen Euro Ablöse) und Tim Borowski (Bayern München/1,5) sowie auf Leihbasis Angreifer Marcelo Moreno (Schachtjor Donezk/2,0) an die Weser geholt.
Finanziell möglich wurden die Verpflichtungen durch den Verkauf von Spielmacher Diego an Juventus Turin, der 25 Millionen Euro in die Vereinskasse spülte. "Leider haben wir in Diego einen tollen Spieler verloren, aber ich hoffe, dass wir trotzdem wieder an alte Erfolge anknüpfen können", sagte Pizarro, dessen Verpflichtung den Weg für den angestrebten Verkauf von Stürmer Boubacar Sanogo an den französischen Erstligisten AS St. Etienne möglich macht.