Prag. . Das Schalker Mittelfeldtalent spielte bei der U21-EM bislang allenfalls durchschnittlich. Trotzdem schenkt Horst Hrubesch ihm das Vertrauen.

Vielleicht ist Samstag ja der Tag, an dem sich alles umkehrt. An dem aus einem durchwachsenen Turnier plötzlich ein gutes für ihn wird. An dem ihm endlich die Dinge gelingen, die ihm bisher misslangen. An dem er die Saison hinter sich lässt. Denn eigentlich ist Max Meyer vom FC Schalke 04 ein offensiver Mittelfeldspieler, wie ihn sich jeder Coach wünscht: Schnell, wendig, passsicher, technisch überdurchschnittlich und mit Erfahrung in einem Bundesliga-Team, das zumindest in der ersten Halbserie zu den besseren gehörte. Doch in Tschechien bei der U-21-EM hat Meyer noch nicht zu seinem Spiel finden können - und fast wirkte es so, als habe er die schlechten Erfahrungen aus der Saison, in der ihn Coach Roberto Di Matteo nicht immer spielen ließ, nicht abschütteln können. Und so wirkt sein Auftritt in Tschechien wie ein Spiegelbild einer schwachen Spielzeit.

Doch Junioren-Coach Horst Hrubesch vertraut nach wie vor auf die Fähigkeiten Meyers. Sein Einsatz im Halbfinale am Samstag in Olmütz gegen Portugal im Halbfinale ist wahrscheinlich. Es muss schon arg kommen, dass Hrubesch einen Spieler, dem er das Vertrauen ausgesprochen hat, aus der Elf nimmt.

Es spricht einiges für Meyer - und gegen Arnold

Moritz Leitner, der im ersten Spiel neben sich stand, musste dies erfahren, obwohl Hrubesch lange zu ihm hielt. Meyers Abfall hingegen war nicht so groß wie der Leitners. Es waren Ansätze zu sehen. Doch in den entscheidenden Augenblicken fehlte ihm die Entschlossenheit. Dafür dass Meyer auch gegen die Portugiesen auflaufen wird, und nicht sein Konkurrent Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg, spricht auch, dass Hrubesch schon erklärt hat, seine Formation endlich in den Grundzügen gefunden zu haben.

Doch es gibt ja auch noch Johannes Geis, dessen Wechsel zum FC Schalke 04 in dieser Woche bekannt wurde. Er hat bei der EM erst eine Viertelstunde gespielt, doch nicht wenige halten ihn für den strategisch besten deutschen Mittelfeldspieler. Und es ist nicht auszuschließen, dass der eher defensiv orientierte Geis mit seinen Pässen dem Spiel von Meyer, der gern Tempo aufnimmt, besser entgegen kommen würde als der bisher immer nach vorn stürmende Defensiv-Mann Emre Can.