München. Franz Beckenbauer teilt gegen Mario Götze aus. Der Kaiser richtet deutliche Worte an den Bayern-Star: “Es wird Zeit, dass er langsam erwachsen wird.“
Bayern München steht in der Champions League nach dem klaren 0:3 in Barcelona vor dem Aus. Das drückt nach der Halbfinal-Niederlage im DFB-Pokal gegen den BVB beim deutschen Rekordmeister zusätzlich auf die Stimmungskurve.
Götze saß in Barcelona zunächst nur auf der Bank
Schon vor dem Anpfiff zum Halbfinal-Hinspiel der Bayern beim FC Barcelona teilte der "Kaiser" aus. Franz Beckenbauer knöpfte sich als Experte des Bezahl-Senders "Sky" Weltmeister Mario Götze vor, der von Trainer Pep Guardiola im Camp Nou in der 79. Minute für Thomas Müller erst spät eingewechselt wurde.
Dabei vermisst Beckenbauer beim ehemaligen BVB-Profi den letzten Biss. "Manchmal kommt er mir in seinen Bewegungen wie ein Jugendspieler vor, der Zweikämpfe verliert und stehen bleibt. Das ist teilweise ein jugendliches Verhalten", sagte Bayern Münchens Ehrenpräsident. "Das passt natürlich nicht zum FC Bayern. Es wird Zeit, dass er langsam erwachsen wird."
An Götzes Kurzeinsatz lag es gegen Messi & Co. sicherlich nicht, dass die Bayern mit einer denkbar ungünstigen Konstellation am kommenden Dienstag (20.45 Uhr, live bei uns im Ticker) zum Rückspiel antreten müssen. Dennoch spürt der 22-Jährige in München zunehmend Gegenwind. Bei seinem 90-Minuten-Auftritt in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen vergab Götze zuletzt zwei hochkarätige Torchancen. Vom WM-Spruch von Bundestrainer Joachim Löw "Zeig' der Welt, dass du besser bist als Messi" ist wenig Glanz übrig geblieben. Götze muss sich bei den Bayern neu beweisen. Doch die Entwicklung stockt.
Beckenbauer: "Er hat in Dortmund bewiesen, was er kann"
Dass es in der Vergangenheit beim jungen Offensivspieler durchaus lief, ist auch Beckenbauer bei aller Kritik bewusst.
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Und damit meint der "Kaiser" nicht nur den wichtigen Siegtreffer für die deutsche Nationalmannschaft im WM-Finale 2014 gegen Argentinien. "In Dortmund hat er bewiesen, was er kann. Dass er ein großartiges Talent ist, das wissen wir auch. In der Umsetzung fehlt es noch ein bisschen", meinte Beckenbauer.
Auch wenn sich Götze und die Bayern nun im Rückspiel ordentlich strecken müssen, um das "Unmögliche" zu erreichen und sich doch noch für das Champions-League-Finale am 6. Juni in Berlin zu qualifizieren: Zumindest für das ZDF erwies sich die Live-Übertragung aus dem Camp Nou als Volltreffer. 13,46 Millionen Zuschauer verfolgten am Mittwochabend im Schnitt das Spiel. Das entspricht einem Marktanteil von 43,3 Prozent.
Bayern gegen Barcelona bringt ZDF einen Quotenrekord
Damit stellte der Sender zugleich eine Bestmarke auf. Bisher lockte das Bayern-Spiel gegen den FC Porto im Champions-League-Viertelfinale mit 11,23 Millionen Zuschauer die meisten Fans vor die Geräte. (mit dpa)