Nyon. Auf die Kampfansage von Fifa-Boss Blatter folgt prompt der Gegenwind aus Europa. Die ersten Bewerbungsworte von Michael van Praag fielen deutlich aus.
Der Niederländer Michael van Praag fordert Amtsinhaber Joseph Blatter bei der Wahl des Fifa-Präsidenten in vier Monaten heraus. Er werde dem Fußball-Weltverband am Dienstag die benötigten Unterstützungsschreiben von fünf Verbänden schicken, teilte der Präsident des niederländischen Verbands KNVB am Montag mit. "Es ist allgemein bekannt, dass ich mir große Sorgen um die Fifa mache", sagte van Praag. Der 67-Jährige ist ausgesprochener Kritiker Blatters. "Es ist höchste Zeit, dass die Organisation sich normalisiert und wieder völlig im Zeichen des Fußballs steht. Ich habe eine Zeit lang gehofft, dass ein glaubwürdiger Gegenkandidat kommen würde, aber das ist schlicht nicht passiert."
Unterstützung von fünf Verbänden
Bislang hatten Fifa-Vizepräsident Prinz Ali Bin al-Hussein aus Jordanien, der frühere Fifa-Funktionär Jérôme Champagne und der Ex-Profi David Ginola ihre Absicht zur Bewerbung erklärt. Potenzielle Anwärter auf das Amt des Weltverbandschefs müssen bis Donnerstag die Unterstützung von fünf Verbänden nachweisen, um zur Wahl am 29. Mai zugelassen zu werden.
Die Uefa betonte nach der Sitzung ihres Exekutivkomitees, dass es keinen Kandidaten des Kontinentalverbands gebe, weil sie selbst keine Stimme im Fifa-Exko habe. Van Praag hatte in Nyon den Uefa-Mitgliedern seine Bewerbung präsentiert. (dpa)