Zürich. Der Weltmeister-Coach setzte sich bei der Fifa-Gala gegen Carlo Ancelotti und Diego Simeone durch. Löw sprach von einem “i-Tüpfelchen“ auf 2014.

Joachim Löw ist für den WM-Triumph mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Brasilien mit dem Titel Welttrainer des Jahres belohnt worden. Der 54 Jahre alte Bundestrainer setzte sich am Montagabend bei der Fifa-Gala in Zürich unter den drei Finalisten gegen die Vereinstrainer Carlo Ancelotti von Champions-League-Sieger Real Madrid und den Argentinier Diego Simeone von Atletico Madrid durch. Löw sprach von einem "i-Tüpfelchen" auf das Traumjahr 2014.

"Es ist für mich eine große Ehre, nach einem so erfolgreichen Jahr wie 2014 diesen Preis zu erhalten. Das ist das Sahnehäubchen auf dem WM-Pokal", sagte Löw in seiner Dankesrede. Mit Blick auf seine Spieler fügte er hinzu. "Was wäre ein Trainer ohne eine großartige Mannschaft, die stets mitgezogen hat."

Nachfolger von Jupp Heynckes

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Löw trat die Nachfolge von Jupp Heynckes an, der nach dem Triple-Gewinn 2013 mit dem FC Bayern als erster Deutscher als Welttrainer ausgezeichnet worden war. Die Fifa kürt den Coach des Jahres seit 2010. Löw ist nach dem Spanier Vicente del Bosque (2012) der zweite Nationalcoach, der die Wahl gewinnen konnte.

Der Schwarzwälder hatte seine inzwischen achteinhalbjährige Amtszeit als Bundestrainer mit dem Finalsieg gegen Argentinien im vergangenen Sommer in Rio de Janeiro gekrönt. "Der Titel war für mich von großer Bedeutung", erklärte Löw in Zürich.

Weltfußballer des Jahres seit 1991

Weltfußballer des Jahres 1991: Lothar Matthäus (Deutschland).
Weltfußballer des Jahres 1991: Lothar Matthäus (Deutschland). © Getty
Weltfußballer des Jahres 1992: Marco van Basten (Niederlande).
Weltfußballer des Jahres 1992: Marco van Basten (Niederlande). © Getty
Weltfußballer des Jahres 1993: Roberto Baggio (Italien).
Weltfußballer des Jahres 1993: Roberto Baggio (Italien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 1994: Romario (l., Brasilien).
Weltfußballer des Jahres 1994: Romario (l., Brasilien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 1995: George Weah (Liberia).
Weltfußballer des Jahres 1995: George Weah (Liberia). © Getty
Weltfußballer des Jahres 1996: Ronaldo (Brasilien).
Weltfußballer des Jahres 1996: Ronaldo (Brasilien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 1997: Ronaldo (Brasilien).
Weltfußballer des Jahres 1997: Ronaldo (Brasilien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 1998: Zinédine Zidane (Frankreich).
Weltfußballer des Jahres 1998: Zinédine Zidane (Frankreich). © Getty
Weltfußballer des Jahres 1999: Rivaldo (Brasilien).
Weltfußballer des Jahres 1999: Rivaldo (Brasilien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2000: Zinédine Zidane (Frankreich).
Weltfußballer des Jahres 2000: Zinédine Zidane (Frankreich). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2001: Luís Figo (r., Portugal).
Weltfußballer des Jahres 2001: Luís Figo (r., Portugal). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2002: Ronaldo (Brasilien).
Weltfußballer des Jahres 2002: Ronaldo (Brasilien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2003: Zinédine Zidane (Frankreich).
Weltfußballer des Jahres 2003: Zinédine Zidane (Frankreich). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2004: Ronaldinho (Brasilien).
Weltfußballer des Jahres 2004: Ronaldinho (Brasilien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2005: Ronaldinho (Brasilien).
Weltfußballer des Jahres 2005: Ronaldinho (Brasilien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2006: Fabio Cannavaro (Italien).
Weltfußballer des Jahres 2006: Fabio Cannavaro (Italien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2007: Kaká (Brasilien).
Weltfußballer des Jahres 2007: Kaká (Brasilien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2008: Cristiano Ronaldo (Portugal).
Weltfußballer des Jahres 2008: Cristiano Ronaldo (Portugal). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2009: Lionel Messi (Argentinien).
Weltfußballer des Jahres 2009: Lionel Messi (Argentinien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2010: Lionel Messi (r., Argentinien).
Weltfußballer des Jahres 2010: Lionel Messi (r., Argentinien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2011: Lionel Messi (m., Argentinien).
Weltfußballer des Jahres 2011: Lionel Messi (m., Argentinien). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2012: Lionel Messi (Argentinien).
Weltfußballer des Jahres 2012: Lionel Messi (Argentinien). © dpa
Weltfußballer des Jahres 2013: Cristiano Ronaldo (Portugal).
Weltfußballer des Jahres 2013: Cristiano Ronaldo (Portugal). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2014: Cristiano Ronaldo (Portugal).
Weltfußballer des Jahres 2014: Cristiano Ronaldo (Portugal). © Getty
Weltfußballer des Jahres 2015: Lionel Messi (Argentinien).
Weltfußballer des Jahres 2015: Lionel Messi (Argentinien). © Getty
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Wolfsburgs Kellermann als Welt-Frauenfußballtrainer geehrt 

Auch beim Frauenfußball stellte Deutschland den neuen Welttrainer: Titelsammler Ralf Kellermann ist für seine erfolgreiche Arbeit beim VfL Wolfsburg bei der Ballon-d'Or-Gala ausgezeichnet worden.

Ralf Kellermann wurde als Welttrainer des Jahres 2014 für Frauen-Teams ausgezeichnet.
Ralf Kellermann wurde als Welttrainer des Jahres 2014 für Frauen-Teams ausgezeichnet. © Walter Bieri

Der 56-Jährige, der mit den Wolfsburgerinnen im abgelaufenen Jahr das Double aus Meisterschaft und Champions-League-Sieg gewonnen hatte, setzte sich bei der Fifa-Abstimmung in Zürich gegen DFB-Trainerin Maren Meinert und den japanischen Nationalcoach Norio Sasaki durch. 2013 war Kellermann, der die Fußball-Frauen des VfL seit 2008 trainiert, noch erfolgreicher gewesen, als er seine Mannschaft zum Triple führte.

"Vielen Dank, es ist ein überragender Moment", sagte Kellermann. "Das ist eine tolle Auszeichnung und macht mich stolz", hatte der Erfolgscoach schon am Nachmittag bei der Vorstellung der Kandidaten gesagt. In seiner aktiven Zeit spielte Kellermann Ende der 80-er und Anfang der 90-er Jahre als Torhüter beim MSV Duisburg und Darmstadt 98.

"Keine einfache Situation" nach Malanda-Tod

Der Coach, der die Nachfolge von Bundestrainerin Silvia Neid antritt, hatte ebenso wie die gleichfalls nominierte VfL-Stürmerin Nadine Keßler wegen des Unfalltodes des Wolfsburger Profis Junior Malanda zunächst erwogen, der Fufa-Gala fernzubleiben. "Es war keine einfache Situation für den Verein. Wir haben lange überlegt, ob wir an der Gala teilnehmen werden. Wir haben aber im Sinne des Fußballs und von Malanda gehandelt", sagte Kellermann, bat aber um Verständnis dafür, dass er keine lange Siegesrede hielt. (dpa)