Zürich. Cristiano Ronaldo ist Weltfußballer des Jahres 2014, Manuel Neuer geht leer aus. Einen Award bei der FIFA-Gala in Zürich gab es für Nadine Kessler.

Cristiano Ronaldo ist zum dritten Mal nach 2008 und 2013 Weltfußballer des Jahres. Der portugiesische Torjäger von Champions-League-Sieger Real Madrid setzte sich am Montag bei der FIFA-Abstimmung vor dem Argentinier Lionel Messi und Weltmeister-Torwart Manuel Neuer durch.

Messi landet vor dem Weltmeister

Ronaldo erhielt 37,66 Prozent der Stimmen, Messi 15,76 Prozent und Neuer 15,72 Prozent. Neuer verpasste es damit, als zweiter Deutscher nach Lothar Matthäus die begehrte Auszeichnung zu erhalten. Matthäus hatte den Preis 1991 bekommen. Der argentinische Stürmerstar Lionel Messi vom FC Barcelona hatte die Wahl 2009, 2010, 2011 und 2012 für sich entschieden.

Mit Manuel Neuer, Philipp Lahm und Toni Kroos schafften es drei Weltmeister in die Weltauswahl des Jahres 2014. Das Trio wurde wie auch Bayern-Stürmer Arjen Robben in den illustren Kreis der besten elf Spieler berufen.

Kessler setzt sich durch

Einen Award bei der FIFA-Gala in Zürich gab es für hingegen für Nadine Kessler. Die deutsche Fußballnationalspielerin wurde zur Weltfußballerin des Jahres gewählt. Sie hatte sich gegen die Amerikanerin Abby Wambach und die Brasilianerin Marta durchgesetzt.

Eine deutsche Angelegenheit waren auch die Trainer-Ehrungen. Löw siegte vor dem Italiener Carlo Ancelotti von Real Madrid und Diego Simeone von Atlético Madrid. Im Frauenbereich holte Kellermann erstmal den Preis. (dpa/we)

Beckenbauer: "Torhüter haben einen schweren Stand" 

Cristiano Ronaldo: "Ich danke meinem Sohn, meiner Frau, meiner Familie. Ich habe nicht gedacht, dass ich diesen kleinen Ball noch einmal gewinnen würde. Vielleicht hole ich Messi noch ein. Ich habe gesagt, ich will als Bester in die Geschichte des Fußballs eingehen. Ich bin überglücklich."

Arjen Robben: "Ich hätte es Manuel gegönnt. Er hätte es verdient. Man ist aber immer abhängig von den Leuten, die wählen. Er kann aber stolz sein. Mit diesen beiden Spielern Cristiano Ronaldo und Lionel Messi dabei zu sein, ist schon toll."

Ottmar Hitzfeld: "Stürmer sind immer spektakulärer als der Mann, der im Kasten steht. Offensive Spieler haben da einen Vorteil. Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif, dass ein Torhüter zum besten Spieler der Welt auserkoren wird."

Franz Beckenbauer: "Es war fast zu erwarten. Torhüter haben einen schweren Stand. Die Leute wollen Tore sehen und nicht die Menschen, die Tore verhindern. Ich empfinde es als ungerecht. Letztes Jahr hat Franck Ribéry alles gewonnen und Ronaldo nichts. Trotzdem ist Ronaldo Weltfußballer geworden. Scheinbar zählen bei dieser Wahl die Erfolge nicht, sondern die persönliche Erscheinung."

Philipp Lahm: "Das ist schade. Wir hätten es alle Manuel gewünscht. Er hat das Torhüter-Spiel in den letzten Jahren geprägt."

Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball: "Ich gratuliere Manuel Neuer herzlich zu seiner Wahl zu einem der drei besten Fußballspieler der Welt. Er war der Garant für die Erfolge der Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien und seines Clubs beim Gewinn von Meisterschaft und DFB-Pokal. Als Torwart unter die besten Drei zu kommen, verdient höchsten Respekt. Dieses Ergebnis steht einmal mehr auch für die weltweite Anerkennung des deutschen Fußballs. Mit den Weltstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi in einem Atemzug genannt zu werden, ist aller Ehren wert."

Christian Seifert ( Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung): "Manuel Neuer hat im vergangenen Jahr herausragende sportliche Leistungen gezeigt und ist nun zu einem der drei besten Fußballer der Welt gewählt worden. Er hat das Torwartspiel auf ein neues Niveau gehoben. Nach Oliver Kahn 2002 ist Manuel Neuer erst der zweite Torhüter, dem diese Ehre erwiesen worden ist. Zu dieser Auszeichnung, die den Respekt und die Anerkennung für den deutschen Fußball unterstreicht, kann ich ihm nur gratulieren."

Ron-Robert Zieler: "Ich hätte mich riesig für Manu gefreut, weil er im vergangenen Jahr weltweit herausragend war. Er hat mit seinen Leistungen, insbesondere bei der WM, Maßstäbe gesetzt. Trotzdem Respekt und Anerkennung für Cristiano Ronaldo, der ein fantastischer Fußballer ist." (dpa)