Vigo. . Im Regen von Vigo war kein Glanz möglich, doch das Ergebnis stimmte gegen den amtierenden Europameister. Toni Kroos entschied das Duell gegen Spanien zu Gunsten der DFB-Elf, die in neuer Formation antrat. Wer Pluspunkte sammeln konnte, verrät unsere Einzelkritik.
Real Madrids Mittelfeldstar Toni Kroos bescherte der deutschen Nationalmannschaft am Dienstagabend in Vigo mit seinem Treffer der Schlussminute einen 1:0-Sieg gegen Europameister Spanien.
In einem 3-4-3-System, das sich defensiv zu einem 5-3-2 formte überzeugten auch Sebastian Rudy und Antonio Rüdiger.
Noten von "2" bis "4" - diskutieren Sie mit uns über die Noten der DFB-Kicker.
Die DFB-Spieler in der Einzelkritik - Kroos überzeugt, Rudy und Rüdiger punkten
Ron-Robert Zieler: Der Hannoveraner Torwart erhielt den Vorzug vor Dortmunds Roman Weidenfeller. Zieler war stürzte sich nach zwölf Minuten in den nassen Rasen, als Nolito aus der Distanz die rechte untere Ecke anvisierte. Der 96-Keeper bewies gutes Stellungsspiel und ließ sich auch durch die Slapstikeinlage seiner Vorderleute (30.) nicht irritieren und hielt seinen Kasten gegen eine schwache Offensive der Spanier auch dank sehr guter Reflexe (58., 82.) weiter sauber. Note: 2
Benedikt Höwedes: Der Schalker Kapitän spielte einen ordentlichen Linksverteidiger. In der Nationalmannschaft hat sich Höwedes auf dieser Position eingegroovt und verteidigte klasse gegen Morata und Isco. Note: 3
Shkodran Mustafi: Gegen den Ball formte sich die 3-4-3-Aufstellung der deutschen Mannschaft in eine Fünferkette, in der Mustafi die zentrale Figur war. Der Abwehrspieler des FC Valencia verlor zwar das eine oder andere Sprintduell, überzeugte aber mit seinem taktischen Stellungsspiel. Note: 3
Antonio Rüdiger: Der Stuttgarter Verteidiger durfte für den verletzten Jerome Boateng in der nominellen Dreierkette ran und konnte die hohe Meinung, die Bundestrainer Jogi Löw vom Schwaben hat, bestätigen. Auch wenn einige Aktionen des langen Schlacks ungestüm wirkten, Rüdiger konnte im Laufe der Partie Pluspunkte sammeln. Note: 2,5
Sebastian Rudy: In der Defensive war der Hoffenheimer in die Fünferkette gefordert, offensiv lieferte Rudy eine gute Figur ab. Vor allem im Zusammenspiel mit Klubkollege Kevin Volland überzeugte der Mittelfeldspieler. Einige Ballgewinne konnte Rudy auf seinem Fleißkärtchen verzeichnen, im Notizbuch des Bundestrainers wird der TSG-Spieler sicherlich nun häufiger auftauchen. Note: 2
Sami Khedira (bis 90.): Löw bot mit Kapitän Khedira und Kroos ein königliches defensives Mittelfeld auf. Der Madrilene organisierte die defensive Struktur der DFB-Auswahl, lief Löcher zwischen den eng stehenden Linien zu und setzte schwache Impulse nach vorne. Note: 2,5
Toni Kroos: Im Abwehrkonstrukt der deutschen Auswahl war auch Kroos ein Dominostein der Defensive. Der gerade in Spanien hochgelobte „Maestro“ und Mittelfeldstratege fand kaum Raum zur Entfaltung, fügte sich aber nahtlos in die gute Arbeit auf schwerem Grund ball- und passsicher ein. Der Real-Spieler versenkte seinen ersten Schuss in der 90. Minute im Tor und erzielte damit in seiner neuen Heimat den Treffer des Tages. Note: 2
Erik Durm: Der Dortmunder Verteidiger beackerte die komplette Linke Seite, defensiv stabil und abgeklärt, offensiv allerdings zu schwach. Seine Flanken verloren sich im spanischen Regenhimmel und auch das Kombinationsspiel mit der Abteilung Attacke ließ zu wünschen übrig. Note: 4
Kevin Volland: Der Hoffenheimer Stürmer begann sehr vielversprechend, aktiv und einsatzfreudig gegen den Europameiste. Vor allem die TSG-Connection mit Kumpel Sebastian Rudy funktionierte gut, im Abschluss setzte sich Volland aber zu selten in Szene. Der Angreifer arbeite fleißig mit nach hinten, fehlte dafür im Umschaltspiel nach vorne. Volland versuchte es bei nassem Rasen auch mal aus der Distanz (79.) – kluge Entscheidung. Note: 2,5
Thomas Müller (bis 22.): Das war ein kurzer Auftritt von Thomas Müller gegen den Europameister. Sergio Ramos sprang dem Münchener in der 14. Minute in den Rücken, Müller musste behandelt werden, probierte es noch mal und musste schließlich mit einem Pferdekuss verletzt vom Feld. Ohne Note
Mario Götze (bis 84.): Erst nach 20 Minuten zeigte der WM-Held, dass er auch auf dem Feld stand. Sein Volleyschuss nach Müller-Vorarbeit war gleichzeitig die erste richtige und insgesamt größte Chance des Weltmeisters. Götze spielte trickreich, auch wenn er zwischenzeitlich gerne mal etwas schneller hätte spielen dürfen. Note: 3
Karim Bellarabi (ab 22.): Der Leverkusener kam schon Mitte der ersten Hälfte für den verletzten Müller, hatte aber große Probleme, ins Spiel zu finden. Bellarabi verschleppte zu häufig das Tempo, fand Gefallen an der Abseitsposition und hatte keinen Torschuss. Note: 4
Max Kruse (84.): Kam für Mario Götze und bereitete das 1:0 von Toni Kroos vor. Ohne Note.
Lars Bender (ab 90.): Kam in der Nachspielzeit für den Kapitän. Ohne Note.