Nürnberg. Die Fifa ist erschüttert. Statt der erhofften Ruhe nach Jahren der Korruptionsvorwürfe gegen die WM-Gastgeber Katar und Russland sorgt der Disput der Ethikhüter für Negativschlagzeilen. Ligapräsident Rauball bringt sogar einen Austritt aus der FIFA ins Spiel.
Ligapräsident Reinhard Rauball hat das Urteil der Fifa-Ethikkommission zu den WM-Vergaben 2018 und 2022 scharf kritisiert und eine Lösung der Uefa vom Weltverband ins Spiel gebracht.
Der Freispruch vom Korruptionsvorwurf für die WM-Gastgeber Russland (2018) und Katar (2022) sei "der kommunikative Super-GAU und erschüttert die Grundfesten der Fifa in einer Weise, wie ich es noch nicht erlebt habe", sagte der Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund am Freitag dem "kicker".
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Rauball forderte, neben dem Bericht der rechtssprechenden Ethikkammer unter dem Vorsitz des deutschen Juristen Hans-Joachim Eckert auch den kompletten Report von Sonderermittler Michael Garcia zu veröffentlichen. "Wenn das nicht passiert und diese Krise nicht glaubwürdig gelöst wird, muss man sich auch über die Frage unterhalten, ob man in der Fifa überhaupt noch gut aufgehoben ist", sagte der 67-Jährige. "Eine Option, über die ernsthaft nachgedacht werden müsste, ist sicherlich, dass die Uefa sich von der Fifa löst." (dpa)