Essen. Weil Joachim Löw bei seinen Nominierungen für die deutsche Nationalmannschaft nie auf die Bundesliga-Tabelle schaut, sondern immer nur auf die grundsätzliche Qualität der Spieler, ist klar, dass der Bundestrainer den Gladbacher und den Dortmunder nicht hoch genug einschätzt. Ein Kommentar.
Die Tabelle der Bundesliga zeigt Borussia Dortmund so weit von Borussia Mönchengladbach entfernt, dass sogar darüber nachgedacht werden könnte, sich beim weiterhin in der Justizvollzugsanstalt Landsberg einsitzenden Uli Hoeneß das berühmte Fernglas auszuleihen. Die Frage nach der grundsätzlichen Qualität in den Mannschaften hat ein unabhängiger Fachmann aber gerade für sich beantwortet, ohne auch nur einen Blick auf das Tableau zu werfen.
Dortmund: Platz 17, punktgleich mit dem Letzten. Gladbach: Platz drei, punktgleich mit dem Zweiten. Joachim Löw allerdings nominierte vier Westfalen für die nächsten beiden Länderspiele und lediglich zwei Niederrheiner. Nicht einmal gegen Gibraltar, den Kleinsten der Fußballzwerge, wollte der Bundestrainer also zum Beispiel dem in seinem Umfeld so hoch geschätzten Patrick Herrmann eine Chance geben.
Anders war es aber natürlich gar nicht zu erwarten. Löw holt stets nur die Spieler, die er persönlich für außerordentlich tauglich hält. Dass er trotz des Gladbacher Hochs auf Herrmann verzichtet, ist deshalb für diesen kein gutes Zeichen. Und das er trotz seines gelebten Glaubens an die grundsätzliche Qualität der Dortmunder einmal mehr auf Kevin Großkreutz verzichtet, ist für den ein sehr schlechtes Zeichen.