Essen. Der 1. FC Kaiserslautern hat am ersten Spieltag der zweiten Bundesliga 1860 München 3:2 besiegt. Die Lauterer spielten am Montag nach einem Platzverweis für ihren Torwart Tobias Sippel für ein vermeintliches Handspiel ab der 20. Minute in Unterzahl und lagen mehr als eine Stunde mit 0:2 zurück.
Mit einer Atem raubenden Aufholjagd in Unterzahl hat der 1. FC Kaiserslautern gleich zum Saisonstart den Betzenberg zum Beben gebracht. Die Roten Teufel feierten am Montagabend dank toller Moral einen 3:2 (0:2)-Sieg gegen den TSV 1860 München. Nach einer unglücklichen Roten Karte für Torhüter Tobias Sippel und einem Doppelschlag von Rubin Okotie in der 26. und 33. Minute sahen die Lauterer schon wie die Verlierer aus, doch nach dem Wechsel schlugen Srdjan Laki? (68. Minute/Foulelfmeter, 71.) und der eingewechselte Philipp Hofmann (80.) mit seiner ersten Ballberührung zurück.
Zum Entsetzen der 41 092 Fans schickte Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) FCK-Keeper Sippel in der 20. Minute vom Platz, nachdem dieser bei einer Rettungsaktion gegen Bobby Wood den Ball außerhalb des Strafraumes scheinbar mit der Hand gespielt hatte. Die TV-Bilder bewiesen jedoch, dass Sippel die Kugel an die Brust bekommen hatte.
Bis zu dieser Schlüsselszene hatten die Roten Teufel, die nach zwei Jahren im Unterhaus endlich in die Bundesliga zurück wollen, das Geschehen dominiert. Karim Matmour (1.) und Marcel Gaus (15.) verpassten jedoch die mögliche Führung.
Schock nach Sippel-Rot saß zunächst tief
Nach dem Feldverweis saß der Schock bei Lautern tief. Für Sippel rückte Marius Müller zwischen die Pfosten, Alexander Ring musste dafür vom Feld. Die Gäste aus München nutzten die Unsicherheit eiskalt und bejubelten wenig später ihren ersten Saisontreffer durch Okotie, dessen Schuss von Dominique Heintz unglücklich abgefälscht wurde. Ehe sich die Pfälzer von diesem doppelten Rückschlag erholt hatten, lag der Ball schon wieder im Netz. Wood flankte an den langen Pfosten, wo Okotie völlig frei vollenden konnte.
Erst nach dem Seitenwechsel stemmte sich Kaiserslautern gegen die Niederlage. Matmour (50.) vergab aus drei Metern den Anschluss, den Lakic dann per Foulelfmeter herstellte. Gaus war nach einem Zupfer von Löwen-Verteidiger Guillermo Vallori zu Boden gegangen. Wenig später stieg Lakic am höchsten und versenkte den Ball per Kopf zum Ausgleich. Und es kam noch besser: Der für Lakic eingewechselte Hofmann stand nach einer Ecke goldrichtig und traf zum Sieg. (dpa)