Aalen/Dresden. Der 1. FC Köln hat in der 2. Fußball-Bundesliga einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Nach fünf Spielen ohne Niederlage verlor man in Aalen verdient mit 0:2. Vier Tage nach dem von Ausschreitungen überschatteten DFB-Pokal-Aus in Hannover hat Dynamo Dresden die sportliche Talfahrt fortgesetzt.

Der 1. FC Köln hat in der 2. Fußball-Bundesliga einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Nach fünf Spielen ohne Niederlage verlor der Erstliga-Absteiger nach einer enttäuschenden Vorstellung beim Neuling VfR Aalen verdient mit 0:2 (0:1) und bleibt mit mageren 13 Zählern aus zehn Spielen in der unteren Tabellenregion hängen. Der VfR konnte dagegen seinen jüngsten Negativtrend beenden und rückt mit 19 Punkten auf Rang sieben vor.

"Wir haben keine Zweikämpfe angenommen und uns teilweise amateurhaft verhalten. Wir haben ganz viel falsch und nur wenig richtig gemacht", sagte der völlig bediente Kölner Coach Holger Stanislawski.

Martin Dausch brachte das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl, einst selbst Profi in Köln, in der 31. Minute mit einem sehenswerten Schuss in Führung. Die Kölner Abwehr hinterließ beim sechsten Saisontreffer des 26 Jahre alten Mittelfeldspielers einen äußerst unsortierten Eindruck. Auch beim 2:0 durch Cidimar nach einem Konter in der 77. Minute verteidigten die Rheinländer mangelhaft.

Für Aalen, das in der vergangenen Woche gegen Dortmund im Pokal noch 1:4 verloren hatte, war es vor 10.091 Zuschauern nach zuletzt drei Punktspielen ohne Sieg der erhoffte Dreier.

Überzeugend war jedoch auch die Vorstellung der Gastgeber nicht. Eine durchwachsene Leistung reichte aber aus, um die harmlosen und schwachen Gäste in Schach zu halten. Dem von Holger Stanislawski trainierten FC fehlten die Ideen.

Auch in puncto Bereitschaft hatte Aalen Vorteile. Die gut organisierte Aalener Defensive hatte so kaum Probleme, die seltenen und planlosen Angriffsbemühungen der Kölner abzuwehren. Ein Schuss von Christian Eichner (67.) über das Tor brachte noch die größte Gefahr.

Die Bestnoten bei Aalen verdienten sich Dausch und Oliver Barth. Bei den Kölnern gefiel nur Matthias Lehmann. (sid)

Dynamo Dresden - Union Berlin 0:2 - Dresden setzt Talfahrt fort 

Vier Tage nach dem von Ausschreitungen überschatteten DFB-Pokal-Aus bei Hannover 96 hat Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden die sportliche Talfahrt fortgesetzt. Das Team von Trainer Ralf Loose verlor nach schwacher Abwehrleistung 0:2 (0:1) gegen Union Berlin und hängt nach der dritten Niederlage in Folge weiter tief im Tabellenkeller fest.

Dagegen kehrten die Hauptstädter nach dem blamablen Ausscheiden im Pokal bei Drittligist Kickers Offenbach (0:2) in die Erfolgsspur zurück. Dank eines Doppelpacks von Abwehrspieler Fabian Schönheim (14./54.) gelang Union der Anschluss ans Tabellenmittelfeld.

Vor 29.452 Zuschauern erwischte Dresden zwar den besseren Start, nach schöner Vorarbeit von Markus Karl nutzte Schönheim jedoch bereits die ersten Gelegenheit der Eisernen eiskalt zur Führung. Der achtmalige DDR-Meister Dynamo kassierte bereits zum zwölften Mal in Folge mindestens ein Gegentor und verpasste in der ersten Halbzeit erneut selbst einen Treffer.

Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Gastgeber zunächst wieder das Spiel, ehe Schönheim die Fehler in der Dresdner Verteidigung erneut ausnutzte und nach einem Konter erhöhte. Zwar spielte Dynamo zunächst weiter mutig nach vorn, vergab die guten Möglichkeiten jedoch zu leichtfertig.

Bei Union verdienten sich Schönheim und Christian Stuff Bestnoten. Aufseiten der Dresdner konnte einzig der agile Mittelfeldspieler Anthony Losilla überzeugen.

Rund um das Stadion blieb es im Vergleich zum Mittwoch bei Hannover 96 ruhig. Dresdner Hooligans hatten dort im Rahmen des Zweitrundenspiels (3:4 i.E.) unter anderem die Stadioneingänge der AWD-Arena gestürmt, zudem wurde Pyrotechnik gezündet. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nahm anschließend Ermittlungen auf. "Wie das Urteil ausfallen wird, wissen wir nicht. Wir werden uns in aller Form zu den Vorfällen erklären und müssen dann abwarten", sagte Dynamo-Sportdirektor Steffen Menze bei Sky.

Mit einem möglicherweise drohenden Ausschluss aus dem Pokalwettbewerb in der kommenden Saison beschäftigt sich jedoch niemand. "In der Mannschaft und bei uns ist es kein Thema. Wir müssen uns jetzt wieder dem Sportlichen widmen und uns auf die Liga konzentrieren", betonte Menze. (sid)

Jahn Regensburg feuert Trainer Corrochano 

Fußball-Zweitligist Jahn Regensburg hat aus seiner sportlichen Talfahrt die Konsequenzen gezogen und am Sonntag Cheftrainer Oscar Corrochano mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Als Nachfolger berief der Aufsteiger zumindest bis zur Winterpause Sportdirektor Franz Gerber. "Die Vereinsführung sieht sich in der gegenwärtigen sportlichen Situation zum Handeln gezwungen", sagte Jahn-Vorstandsvorsitzender Ulrich Weber zum vierten Trainerwechsel in der 2. Liga in dieser Saison.

Das 0:2 gegen den SC Paderborn am Freitag war die vierte Niederlage für den SSV Jahn in Folge. Es habe sich in den letzten Spielen bei der Mannschaft "eine Stagnation der Entwicklung und ein deutlicher Rückschritt ihrer Einsatzbereitschaft" abgezeichnet, hieß es in einer Erklärung des Vereins.

Gerber kam am Sonntag der Bitte von Vorstand und Aufsichtsrat nach und übernahm die Aufgaben als Cheftrainer. In der Winterpause werde man dann "die für den Klub bestmögliche Entscheidung zur Trainerposition treffen".

Der 36 Jahre alte Corrochano hatte erst im Sommer die Nachfolge von Aufstiegscoach Markus Weinzierl angetreten, der zum Bundesligisten FC Augsburg gewechselt war. Gerber (59) arbeitet seit Februar 2010 in Regensburg. Als Trainer war er im Profibereich bei Hannover 96 (1999) und beim FC St. Pauli (2003 bis 2004) tätig.

Zuvor hatte es beim MSV Duisburg, dem FC St. Pauli und dem VfL Bochum in dieser Saison bereits Trainerwechsel gegeben. (sid)